Den ganzen Tag tun und lassen, was man möchte und dafür auch noch bezahlt werden. Was wie ein Versprechen aus einem Spot für das bedingungslose Grundeinkommen klingt, wird in Schweden Wirklichkeit werden. Zumindest für eine Person.

Denn die schwedische Stadt Göteborg sucht im Rahmen des Kunstprojektes Eternal Employment eine Person, die sich auf Lebenszeit fürs Nichtstun bezahlen lassen möchte. Es locken ein monatliches Bruttogehalt von 2046 Euro und eine Anstellung auf Lebenszeit. Die Aufgaben sind überschaubar: Morgens und abends muss sich die Person an einem Schalter am neuen Göteborger U-Bahnhof ein- und ausloggen. Den Rest des Tages kann er*sie nach den eigenen Vorstellungen gestalten.

Eine unbefristete Stelle und 2046 Euro

Das Projekt wird von den beiden Künstlern Jakob Goldin und Simon Senneby geleitet. Sie konnten sich bei einem schwedischen Ideenwettbewerb durchsetzen, der von der Behörde für Kunst im öffentlichen Raum und dem Verkehrsministerium veranstaltet wurde. Eternal Employment soll das Verständnis von Arbeit in einer digitalisierten Welt hinterfragen.

Der Ausgang des Projektes ist dabei ungewiss. Das Künstlerduo interessiert die Frage, wie es einem Menschen geht, der seinen Selbstwert nicht mehr über seine Arbeit oder Produktivität definieren kann. Wird die Person jeden Tag ausschlafen und die Füße hochlegen? Wird sie eigene künstlerische Projekte umsetzen? Oder wird sie sich ehrenamtlich engagieren?

Bewerbungsstart ab 2025

Um die Bezahlung des Eternal Employee sicherzustellen, wurde eine Stiftung gegründet. Diese soll die 569.000 Euro, mit denen das Kunstprojekt unterstützt wird, so anlegen, dass monatliche Auszahlungen für mindestens 120 Jahre möglich sind. Außerdem werden der Person Urlaubstage und Rentenansprüche zugesichert.

Bewerbungen können ab 2025 eingereicht werden. Die Arbeit beginnt 2026, zusammen mit der Einweihung des neuen U-Bahnhofs.

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