Zerstört und verlassen – mit Aufnahmen aus den letzten Jahren erinnern wir an die Atomkatastrophe in Tschernobyl.

Am 26. April 1986 ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Im Reaktorblock 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der Stadt Prypjat in der Ukraine erfolgte nach einer fehlerhaften Durchführung eines Sicherheitstests die Kernschmelze.

Der Reaktor explodierte und radioaktives Material wurde in die Luft freigesetzt. Folglich mussten Zehntausende Einwohner*innen des umliegenden Gebietes umgesiedelt werden. Genaue Angaben über die Anzahl der Todesopfer und Folgeerkrankungen gibt es bis heute keine. Die Schätzungen diesbezüglich bewegen sich zwischen mehreren Tausend und mehr als eine Million Menschen.

In der Sperrzone, die auf einen Radius von 30 Kilometern um das Kernkraftwerk festgelegt wurde, herrscht noch immer Strahlenbelastung.

Geisterstadt als Tourist*innenattraktion

Trotz radioaktiver Belastung besuchten vor der Corona-Krise immer mehr Tourist*innen das verlassene Gebiet. Seit der US-Sender HBO die mittlerweile mehrfach ausgezeichnete Serie Chernobyl veröffentlichte, stieg die Zahl der Besucher*innenführungen. Auf Twitter schrieb Chernobyl-Drehbuchautor Craig Mazin, er finde es "wundervoll", dass die Serie den Tourismus der Sperrzone belebt hätte. Er wies aber ebenfalls auf die schreckliche Tragödie hinter dem Schauplatz hin und bat die Besucher*innen, sich respektvoll zu verhalten.

Waldbrände um Tschernobyl

Aktuell wüten seit fast drei Wochen Waldbrände in der Sperrzone. Nach Angaben von Spiegel Online stehe ein Anwohner, der aus Langeweile gezündelt haben solle, in Verdacht, das Feuer entfacht zu haben. Durch die Brände in dem verseuchten Gebiet wurden radioaktive Partikel aufgewirbelt. Der Smog, der die ukrainische Hauptstadt Kiew erreichte, stelle gemäß der Behörden aber noch keine Gefahr für die Bevölkerung dar. vv