Es gibt zwei Arten von Menschen. Für die einen ist Sport eine Qual, die Überwindung zu groß, das Aufwand-Nutzen-Verhältnis unverhältnismäßig. Andere brauchen Sport zum Überleben wie Trinkwasser. Sie lieben es, ihren Körper auszupowern und die Grenzen ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit samt Schweiß und Muskelkater danach auszuloten.

Wer an Sport denkt, denkt wahrscheinlich zuerst an Fußball oder ihr*sein eigenes Training im Fitnessstudio. Dass Sport viel mehr ist als das, zeigen die Einsendungen für den Agora-Fotowettbewerb aus 193 Ländern. Das soziale Netzwerk für Fotograf*innen bat seine Nutzer*innen Sportfotos einzuschicken, anschließend konnten die Nutzer*innen per Onlinevotum das Sieger*innenbild wählen. Die Bilder zeigen Menschen beim Yoga, Fallschirmspringen oder bei traditionellen Sportarten, von denen wir nicht auf dem Schirm haben, dass sie existieren. Sie zeigen tanzende, surfende und kämpfende Menschen, die alle eine Sache verbindet: der Spaß am Sport.

Den ersten Platz belegt ein vietnamesischer Fotograf mit dem Usernamen @tuan1368. Für seine Luftaufnahme eines traditionellen Renn-Ruderbootes in Drachengestalt erhält er 1.000 US-Dollar.

Das Bootsrennen findet alle zwei Jahre in Son Tinh in Vietnam statt und ist kulturelle Frühlingstradition der Einheimischen. Die Rennteams werden dabei auf vier Boote aufgeteilt: der Drache, das Einhorn, die Schildkröte und der Phönix. "Es war eine ziemliche Herausforderung, dieses Luftbild mit den starken Winden des Meeres aufzunehmen. Ich musste die Geschwindigkeit des Bootes einschätzen und den richtigen Winkel wählen, um meine Drohne zu positionieren", sagt der Fotograf.

Ein Triathlon für das perfekte Foto

User @victordevalles' Foto zeigt eine ganz andere Sportart: Der Spanier lichtete sich selbst in einer Höhle ab, die er regelmäßig zum Klettern und Schwimmen aufsucht. Alleine für die Aufnahme absolvierte er ein intensives Sportprogramm: Er musste dafür erst an die geeignete Stelle schwimmen, die Kamera platzieren und im Zeitraffermodus (ein Foto pro Sekunde) aktivieren, zurückschwimmen, den Höhleneingang hochklettern, posieren, warten, herunterklettern, zurück zur Kamera schwimmen, um schlussendlich ein letztes Mal zurück an Land zu schwimmen.

"Das Gefühl, das ich vermitteln möchte, ist Selbstverbesserung. Damit meine ich diese Befriedigung, die man erhält, wenn man auf dem letzten Schritt nach einem harten Weg endlich Erleichterung erfährt, genau wie am letzten Tag in der Schule, bei der Arbeit, an der Universität", sagt @victordevalles.

In unserer Galerie zeigen wir 50 Motive der Finalist*innen des Fotowettbewerbs.