Eigentlich feiert YouTube mit dem Format Rewind ein Best-of seiner Videos und Stars. So zumindest das Konzept. Stattdessen ist der Clip, der vergangene Woche online ging, gerade auf dem besten Weg dahin, zum meistgehassten Video auf der Plattform zu werden. Acht Millionen Nutzer*innen haben innerhalb von nur fünf Tagen den Dislike-Button gedrückt.

Seit 2010 fasst YouTube die Höhepunkte des Jahres in einem Clip zusammen, zum Beispiel mit typischen YouTube-Phänomenen wie der Ice Bucket Challenge oder dem Gangnam-Style-Tanz. Für das Video 2018, das mittlerweile über 100 Millionen Menschen gesehen haben, hat YouTube dagegen auf internationale Stars wie den US-Schauspieler Will Smith, den britischen Komiker John Oliver und vor allem auf den Fortnite-Ninja Tyler Blevins gesetzt:

Rewind 2018 zeige einmal mehr, dass sich die Videoplattform jedes Jahr mehr von Content Creators entferne. Einer der weniger scharfen Kommentare trifft den Kern der Kritik: "Wo sind die YouTuber*innen?"

YouTuber PewDiePie kritisiert Rewind für den Auftritt von Fortnite

Für viele repräsentiert der Jahresrückblick nicht das, wofür YouTube steht: Es fehlen die Eigengewächse wie PewDiePie oder Logan Paul, die 2018 für Diskussionen auf YouTube sorgten. Zum Beispiel mit dem Wettrennen zwischen PewDiePie und T-Series um den Kanal mit den meisten Abonnent*innen. Oder mit dem Amateur-Boxkampf in der Manchester Arena zwischen Logan Paul und Olajide William alias KSI, den 800.000 Nutzer*innen im Livestream verfolgten. Ein zweiter Kampf in den USA ist bereits vereinbart.

PewDiePie, der eigentlich Felix Kjellberg heißt, hat daraufhin ein Video veröffentlicht, in dem er sagt, dass Rewind einst eine Hommage an seine Künstler*innen war. Heute sei er fast froh, nicht in dem Clip aufzutauchen. Er kritisiert vor allem den starken Fokus auf Fortnite. Ein Punkt, in dem ihm viele Kommentator*innen zustimmen. Sie werfen Youtube mit ihrer Auswahl Product Placement vor.

Damit ist das aktuelle Rewind dabei, das meistgehasste Video auf Youtube zu werden. Bisher hält diesen Titel Justin Biebers Single Baby mit 9,7 Millionen Daumen nach unten.