Als die Polizei kam, trug Ahmed Mohamed ein T-Shirt mit Nasa-Aufdruck. Der kleine Nerd wurde in Handschellen abgeführt, dann ins Weiße Haus eingeladen und schließlich zu Facebook, zu Google und zu einem Ex-Nasa-Kommandanten. Aber von vorn:

Es begann mit dieser Uhr, die Ahmed gebaut hatte. Er lebt in Irving, Texas, berichte die Dallas Morning News. Er baute auch schon Radios und fuhr zur Roboter-Challange, es macht ihm einfach Spaß. Ahmed ist eines von diesen Kindern, die später vielleicht mal die Welt verbessern, weil sie so wahnsinnig schlau sind.

Nun hatte er also diese Uhr gebaut und mit in seine Schule gebracht. Er wollte die Lehrer an der MacArthur Highschool beeindrucken. "Schön", sagte ein Lehrer. Er solle es nur lieber niemandem zeigen. Ahmed wunderte sich und versteckte die Uhr in seiner Tasche. Dieses Bild soll sie zeigen, schreibt die Twitter-Nutzerin. Das deckt sich mit Bildern in einer Video-Botschaft Ahmeds.

Im Englisch-Unterricht begann sie zu piepen. Später wollte er sich entschuldigen und zeigte sein Werk seiner Lehrerin. Sie rief die Polizei. Immer wieder beteuerte der Junge, es sei nur eine Uhr. Lehrer und Polizisten waren hingegen sicher, es handle sich um eine Bombe.

"Ich dachte mir schon, dass er das war", sagte ein Polizeibeamter, als er Ahmed sah. Und Ahmed fühlte sich plötzlich sehr dunkelhäutig, sehr unerwünscht in seinem Heimatland – den USA.

Zuhause ist er zwar wieder, durfte jedoch drei Tage lang nicht in die Schule. Die Polizei will ihn nun anklagen, weil er eine Bombe fälschte – recht absurd wenn man bedenkt, dass er doch bis zuletzt beteuert hatte, es handle sich um eine Uhr – was auch die Beamten bestätigen.

Im Video erzählt er, wie er die Uhr gebaut hatte, mit zur Schule nahm und befragt wurde. Dann kam er in Jugendarrest, man nahm seine Fingerabdrücke. Später erläutert er, wie die Uhr funktioniert und woraus er sie gebaut hatte.

"Er will nur gute Dinge für die Menschheit entwickeln", sagte Ahmeds Vater Mohamed Elhassan Mohamed zu Dallas News. Fürs Erste hat er versprochen, keine Erfindungen mehr mit zur Schule zu bringen.

Update:

Die Schule hat inzwischen auch einen Brief veröffentlicht, in der sie die Suspendierung Ahmeds rechtfertigt. Max Fischer von Vox hat ihn hier dauerhaft zugänglich gemacht. Kurzfassung: Die Sicherheit der Kinder sei der Schule wichtig, eine Bedrohung gebe es nicht. Und die Kinder sollten nun wirklich keine verbotenen Objekte zur Schule bringen – und Verdächtiges melden.ParentLetter_SuspiciousLookingItematMacArthur by

Max Fisher

Update 2:

Und nun hat US-Präsident Barack Obama reagiert. Er lädt Ahmed ins weiße Haus ein. "Wir sollten mehr Kids wie dich inspirieren, Wissenschaft zu mögen. Das ist es, was Amerika großartig macht."

Update 3:

Und dann kam noch Facebook-Chef Mark Zuckerberg um die Ecke: "Die Fähigkeit und den Ehrgeiz zu haben, etwas cooles zu bauen, sollte Applaus auslösen - und keinen Arrest. Die Zukunft gehört Menschen wie Ahmed. Wenn du jemals Facebook besuchen möchtest, ich würde mich freuen, dich zu treffen."

Ahmed hatte die Uhr übrigens vor dem Schlafengehen gebaut, sagte er zu Dallas News. Das sei bei weitem nicht seine interessanteste Arbeit.

Update 4:

Der frühere ISS-Kommandant Chris Hadfield hat Ahmed per Twitter nach Toronto eingeladen, zu einem seiner Generator-Events. Das passt, schließlich hatte Ahmed bei seiner Festnahme ein Nasa-Shirt getragen.

und Google lädt ihn zur Science Fair ein:

Und Ahmed selbst? Der rät anderen jungen Menschen, mutig zu sein: "Go for it!Lass nicht zu, dass dich jemand verändert, selbst, wenn du Konsequenzen tragen musst."