Saurer Regen, Luftverschmutzung, die Erwärmung des Weltklimas – der CO₂-Ausstoß des Menschen ist schuld am aktuellen Klimawandel. Diese Aussage ist durch Tausende abgesicherter Studien aus zahlreichen Fachgebieten belegt, genau genommen durch mehr als 97 Prozent aller wissenschaftlichen Studien zum Thema. Auch der Weltklimarat IPCC, bei dem die Ergebnisse der aktuellen Klimaforschung von 195 Nationen weltweit zusammengetragen und bewertet werden, bestätigt das.

97 Prozent ist zwar die überwiegende Mehrheit, lassen allerdings ein wenig Raum übrig. Zum Beispiel für eine Beatrix von Storch von der AfD, die die Schuld des verändernden Klimas eher bei der Sonne als beim Menschen sieht. Oder für einen Präsidenten Donald Trump, der den Klimawandel nicht nur einmal als Bullshit abstempelte.

Sie gehören zu derjenigen Minderheit, die den Klimawandel leugnet; oder zumindest die Rolle des Menschen darin. Sie alle stützen ihre Überzeugungen wohl auf die weniger als drei Prozent aller wissenschaftlichen Studien, die zu diesen Schlüssen kommen.

Warum sind es nicht 100 Prozent?

Wenn die Beweislage so eindeutig in eine Richtung zeigt, warum gibt es dann immer noch diese drei Prozent? Sind die durchführenden Wissenschaftler*innen oder deren Forschungsmethoden nicht objektiv genug, nicht präzise genug, voller Fehler? Die einfach Antwort darauf lautet: ja. Einer Studie zufolge, in deren Rahmen diese drei Prozent der klimaleugnenden Studien eingehend evaluiert wurden, ist jede einzelne davon fehlerhaft.

Eine der Autor*innen dieser Studie hat sich nun dazu auf Facebook geäußert. Katharine Hayhoe, Atmosphärenwissenschaftlerin an der Texas Tech University, erklärt in ihrem Posting, dass es in den vergangenen zehn Jahren mindesten 38 wissenschaftliche Studien gegeben hätte, die zu dem Schluss kamen, der Klimawandel würde nicht existieren. Und wenn doch, dann sei er nicht von Menschenhand verursacht worden. Und er sei auch gar nicht so schlimm.

Hayhoe und ihre Kolleg*innen hatten sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche dieser Studien von Grund auf zu replizieren, alles noch einmal durchzuführen und nachzurechnen. "Und wisst ihr, was wir herausfanden?", schreibt sie auf Facebook. "Jede einzelne dieser Analysen hatte Fehler – in ihren Annahmen, Methodologien oder Auswertungen." Als sie diese Fehler behoben hatten, kamen alle Studien zum gegenteiligen Ergebnis.

Rosinenpickerei, Nicht-Wissen und Irrsinn

Es stellt sich heraus, dass die Wissenschaftler*innen der fehlerhaften Studien bei ihrer Vorgehensweise nicht objektiv waren. Sie manipulierten das Endergebnis, indem sie Daten, die deren Annahmen nicht entsprochen haben, absichtlich ignorierten.

In anderen Studien fanden sie wiederum "einen klaren Mangel an physikalischem Verständnis", schreibt Dana Nuccitelli, eine von Hayhoes Co-Autor*innen, im Guardian. Forschungen, die präzise und sorgfältig durchgeführt wurden, müssten eins zu eins replizierbar sein. Die 38 Studien, die gegen den Klimawandel argumentieren, waren das nicht.

Eine dieser Studien hatte eine ganz besonders kreative Begründung für den Klimawandel: Die durchführenden Expert*innen machten den orbitalen Zyklen von Jupiter und Saturn für den Klimawandel auf der Erde verantwortlich.