Der Kilauea liegt auf Hawaiis Big Island und ist einer der aktivsten Vulkane der Erde. Seit Jahrzehnten bricht er regelmäßig aus, allerdings war seine vulkanische Aktivität selten explosiv. Seit nunmehr drei Wochen ist der Kilauea wieder aktiv. Der Schildvulkan spuckt seit Anfang Mai Lava und Aschewolken in die Luft und löste bereits mehrere Erdbeben aus (das stärkste davon mit einem Wert von 6,9, zugleich Hawaiis stärkstes Erbeben seit 40 Jahren). Er zieht Risse durch den Boden, aus denen auch noch 20 Kilometer weiter entfernt Lava und Rauch quellen.

Die örtlichen Behörden berichten von explosionsartigen Ausbrüchen. 70 Meter hoch sollen die Feuerfontänen teilweise sein, die Aschewolke zieht sich bis zu 9.000 Meter in den Himmel. Die Alarmstufe Rot ist nach wie vor aufrecht: Der Flugverkehr ist ausgesetzt und die Menschen sind aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, mehr als 40 Häuser wurden bereits durch den Lavastrom zerstört. Ein Mann wurde verletzt. Laut der Hawaii News Now saß er gerade auf seinem Balkon im dritten Stock seines Wohnhauses in der Ortschaft Pahoa, als ihn ein Lavabrocken am Schienbein traf. Er wurde mit schweren Zertrümmerungen ins Krankenhaus gebracht.

Die glühenden Lavamassen strömen derweil langsam Richtung Ozean und blockiert auf dem Weg zum Meer einen wichtigen Highway und damit auch eine Fluchtroute der stark betroffenen Siedlung Puna. Anwohner*innen berichteten von einer sechs Meter hohen Wand aus erkaltender Lava, die sich langsam über die Straße schob. Dort, wo Lava mit dem salzigen Meerwasser aufeinandertrifft, entsteht zudem sogenanntes Laze: giftiges Gas, das aus salzsäurehaltigen Dämpfen und kleinen Glaspartikeln besteht.

Anzeichen dafür, dass sich der Kilauea bald wieder beruhigt, gibt es derzeit keine.