Mikaël Theimer fotografiert obdachlose Menschen auf Montreals Straßen, hört sich ihre Geschichten an und teilt sie im Internet. So will er mehr Bewusstsein für das Thema schaffen.
Dieser Fotograf knipst Obdachlose, um ihre Geschichte zu erzählen
Wir begegnen ihnen häufig, wahrscheinlich sogar täglich: Obdachlose Menschen auf der Straße. Doch was wissen wir über sie? Wann haben wir ihnen das letzte Mal wirklich bewusst Beachtung geschenkt, ihnen vielleicht freundlich zugenickt, uns mit ihnen unterhalten? Das hat sich auch der Fotograf Mikaël Theimer gefragt. Für sein Projekt Humans Of The Street fotografiert er Obdachlose, hält ihre Geschichten fest und teilt sie öffentlich auf dem gleichnamigen Blog, in der Hoffnung, mehr Bewusstsein für all die Menschen, die auf der Straße leben, zu schaffen.
Der Fotograf zog mit 20 Jahren von Paris nach Montreal, weil er einen Tapetenwechsel brauchte. Dort studierte er Marketing und arbeitete anschließend in der Werbebranche, doch schon bald stand für ihn fest, dass sich etwas ändern muss: Also kündigte er seinen Job, kaufte sich eine Kamera und fing an zu fotografieren. Im Interview erklärt er, wie er auf die Idee zu dem außergewöhnlichen Foto-Projekt kam und was er damit erreichen möchte.
ze.tt: Wann und warum hast du mit dem Fotoprojekt angefangen?
Ich konnte es einfach nicht ertragen zu sehen, wie die große Mehrheit die Anwesenheit dieser Menschen auf den Straßen anscheinend komplett ignorierte.“
Was möchtest du mit dem Fotoprojekt erreichen?
Wie reagieren Menschen auf deine Arbeit?
Wie geht es mit dem Projekt weiter?
Ich bin kein Mensch, der groß Pläne macht. Ich neige dazu, viele Dinge gleichzeitig zu machen, ich erschaffe Potenzial für die Möglichkeiten, die kommen, ergreife sie dann. Manchmal habe ich eine Idee und arbeite schon am nächsten Tag dran – so ist auch dieses Projekt entstanden. Ich hoffe, dass ich diese Fotoserie eines Tages in einem Buch veröffentlichen kann – oder eine große Ausstellung veranstalte.
Weitere Arbeiten von Mikaël findet ihr auf seiner Webseite, seinem Instagram-Account und seiner Facebook-Seite.