Es ist immer dasselbe Spiel: Bis 18 Uhr machen Bürger*innen ihre Kreuzchen auf dem Wahlzettel. Gegen 17.30 Uhr beginnt die Liveberichterstattung zu den Wahlen. Um 18.15 Uhr verkündet ARD-Moderator Jörg Schönenborn die ersten Hochrechnungen. Dann kommen nacheinander alle wichtigen und unwichtigen Politiker*innen zu Wort. Sie sollen Wahlergebnisse bewerten, mögliche Koalitionen benennen, erklären, wie es weitergeht. Statt klarer Antworten folgen meist leere Floskeln.

Am heutigen Sonntag wählen die Bürger*innen von Brandenburg und Sachsen neue Landesparlamente. Die Twitter-Gemeinde bereitet sich derweil auf die Liveberichterstattung zur Wahl vor. Unter dem Hashtag #TwitternWie18Uhr posten Nutzer*innen Sprüche, die sie nach gefühlt jeder beliebigen Wahl im Livefernsehen hören. Zum Beispiel: "Zunächst einmal möchte ich unserem Spitzenkandidaten XY danken, der in einem äußerst schwierigen politischen Umfeld einen klasse Wahlkampf gemacht hat". Oder: "Lassen Sie mich ausreden."

Den Hashtag rief Christopher Lauer ins Leben, ehemals Politiker der Piraten, heute SPD-Mitglied. Der Startschuss zum Floskelwettkampf wird auch heute Abend wieder folgender Satz sein: