Normalerweise kennen wir den Chicorée aus dem Ofen, im Smoothie oder als Salatbouquet. Aber als Strumpfhose? Das klingt sehr abwegig. Ist es aber nicht, fanden die Forscherinnen Dr. Andrea Kruse und Dr. Judit Pfenning der Universität Hohenheim heraus.

Peak Oil, das globale Ölfördermaximum, zu der der Geologe Marion King Hubbert die entsprechende Peak-Oil-Theorie lieferte. Die Erdölvorkommen werden irgendwann ausgeschöpft sein – der Chicorée nicht.

Chicorée-Wurzel statt Erdöl

Allein aus diesem Grund stellt der nachwachsende  Stoff aus der Salatpflanze eine gute Alternative da. Dazu kommt, dass europaweit rund 800.000 Tonnen an Chicorée-Wurzeln in der Tonne landen. Essbar sind nämlich nur die zarten grünen Chicorée-Blätter, die wir vom Wochenmarkt kennen. Diese Abfallprodukte bekommen mit der Herstellung der Basischemikalie einen sinnvollen Einsatz.

Bisher wurden die Chicorée-Abfälle hauptsächlich für die Produktion von Biogas genutzt. Dieser Vorgang stellt sich allerdings als wenig effizient heraus. 220.000 Wurzelrüben könnte man in rund 2,9 Tonnen HMF (Hydroxymethylfurfural) im Wert von ca. 5,7 Millionen Euro umwandeln. Mit Biogas käme man gerade mal auf 21.000 Euro.

Die Chicorée-Strümpfe müssen sich erst mal beweisen

Ob sich die Innovation durchsetzt, ist eine Frage der Güte. "Nur wenn wir es schaffen, eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten, ist die Wurzel für die Industrie interessant", erklärt Prof. Dr. Kruse auf der Website der Universität.