Seit 2015 veröffentlicht Barack Obama zwischen Weihnachten und Silvester Listen mit seinen Kulturtipps aus dem vergangenen Jahr. Auf Twitter teilt der ehemalige Präsident der USA seinen Follower*innen mit, was er im zu Ende gehenden Jahr gehört, gelesen und gesehen hat.

Am Sonntag veröffentlichte der 58-Jährige seine Lieblingsbücher, -filme und -serien aus dem Jahr 2019. Obamas Filmliste zeigt: Der Präsident hat einen Hang zu sozialkritischen Dramen, die von wahren Begebenheiten inspiriert wurden.

Das hat Obama 2019 gesehen

So findet man auf der Liste beispielsweise The Irishmen. Der Kriminal-Thriller von Martin Scorsese erzählt die Geschichte von Auftragsmörder Frank "The Irishman" Sheeran und seinen Verstrickungen mit der Cosa Nostra, dem US-amerikanischen Ableger der aus Sizilien stammenden Mafia.

Auch der Film Just Mercy gehört zu den Lieblingen des Ex-Präsidenten. In dem Gerichtsfilm geht es um den Fall des Schwarzen US-Amerikaners Walter McMillian, der zu Unrecht für den Mord einer weißen Frau inhaftiert wurde – und dessen Strafverteidiger Bryan Stevenson, der seit Jahrzehnten die Diskriminierung von People of Color im US-Justizsystem bekämpft.

Ein weiteres sozialkritisches Drama mit Realitätsbezug ist The Last Black Man in San Francisco. Der Film beruht auf der Lebensgeschichte des Hauptdarstellers Jimmie Fails, der sich selbst spielt. Fails versucht, das viktorianische Haus seines Großvaters zurück in den Besitz der Familie zu bekommen. Für Kritiker*innen ist das Drama ein Protest gegen Gentrifizierung und zeigt, wie stark die Schwarze Community San Franciscos von ihr betroffen ist.

Aber Obamas Empfehlungsliste ist nicht durchgängig ernst. Mit Fleabag steht auch eine eher lustige Serie darauf. Sie beginnt damit, dass Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge zu einem Video von Barack Obama masturbiert. Darüber hinaus wird die Komödie von Kritiker*innen als feministischste Bereicherung am Streaminghimmel gepriesen.

Hier findet ihr alle obama'schen Lieblingsfilme und -serien:

Das hat Obama 2019 gelesen

Auch auf Barack Obamas Buchliste haben die meisten Bücher einen starken Realitätsbezug oder sind ihrem Inhalt nach als sozialkritisch einzustufen. Zum Beispiel Say Nothing: A True Story of Murder and Memory of Northern Ireland, geschrieben von Patrick Redden Keefe, der als Journalist beim New Yorker arbeitet. Anhand von zwei Lebensgeschichten zeichnet Keefe den gewaltvollen Nordirlandkonflikt nach, stets ohne zu werten oder eine Seite zu bevorzugen.

Ein weiteres Buch auf der Liste spielt in Großbritannien: Girl, Woman, Other ist eine Sammlung von zwölf Kurzgeschichten von Bernardine Evaristo. "Ich wollte Abwesenheit durch Präsenz ersetzen", sagt die Autorin über ihr Buch. "Es hat mich sehr frustriert, dass Schwarze Britinnen in der Literatur kaum sichtbar sind." Evaristos Geschichten handeln von unterschiedlichen Schwarzen Frauen in Großbritannien.

Hier findet ihr alle Buchempfehlungen von Barack Obama: