"Donald Trump zerstört unser Land und alles, was uns wichtig ist" – mit diesen Worten richtete sich Billie Eilish beim Parteitag der US-Demokrat*innen in dieser Woche an die Wähler*innen in den USA. In einer Videobotschaft ruft die Popsängerin dazu auf, Joe Biden zu wählen. Der Ex-Vizepräsident wurde am Dienstag offiziell als Kandidat der Demokratischen Partei nominiert und wird bei der US-Wahl am 3. November gegen den amtierenden Präsidenten Donald Trump antreten.

"Wir brauchen Regierende, die Probleme wie den Klimawandel und Covid lösen, und sie nicht leugnen. Regierende, die strukturellen Rassismus und Ungleichheit bekämpfen", sagt Eilish in ihrer Ansprache. Schweigen sei keine Option, man könne die Situation nicht aussitzen. "Wir müssen wählen, als hingen unser Leben und die Welt davon ab, weil es genau so ist. Die einzige Möglichkeit, sich der Zukunft sicher zu sein, besteht darin, sie selbst zu gestalten. Bitte registriert euch und geht wählen", so Eilish weiter. Am Ende ihrer Ansprache performte die 18-Jährige zum ersten Mal öffentlich ihren neuen Song My Future, den sie zu Beginn der Corona-Krise schrieb.

Die Moderatorin des Abends, Schauspielerin Kerry Washington, lobte Eilish für ihr politisches Engagement. Noch bevor die 18-Jährige selbst wahlberechtigt gewesen sei, habe sie Besucher*innen vor ihren Konzerten aufgefordert, sich ins Wahlregister eintragen zu lassen und so viele Wähler*innen für die Demokratische Partei gewonnen.

Barack Obama über Trump: "Er behandelt die Präsidentschaft bloß wie eine weitere Realityshow"

Der viertägige Parteitag der Demokrat*innen, der am Montag begann, findet aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr virtuell statt. Neben Billie Eilish nutzen auch andere die Möglichkeit, sich für Biden und gegen Trump zu positionieren. So machte Michelle Obama in einer Botschaft unmissverständlich klar: "Donald Trump ist der falsche Präsident für unser Land." Wie auch Eilish forderte sie die Wähler*innen auf, für Joe Biden und Kamala Harris zu stimmen – als hinge ihr Leben davon ab. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, trug sie eine Kette, die das Wort Vote zeigte.

Auch ihr Mann, Ex-Präsident Barack Obama, sprach auf dem Parteitag und kritisierte Trump erstmals namentlich. In seiner Rede warnte er davor, dass die US-amerikanische Demokratie gefährdet sei. "Ich habe für unser Land gehofft, dass Donald Trump ein wenig Interesse zeigen würde, diesen Job ernst zu nehmen. Doch das hat er nie getan", so Obama. Trump habe die Macht seines Amtes dazu missbraucht, sich selbst und seinen Freund*innen zu helfen. "Er behandelt die Präsidentschaft bloß wie eine weitere Realityshow, die er dafür nutzt, die Aufmerksamkeit zu erhalten, die er für sich selbst braucht." Als Kulisse für seine Botschaft nutzte Obama das Museum der Amerikanischen Revolution in Philadelphia, das an die US-Verfassung erinnert.

Die neu ernannte Vize-Präsident*innenschaftskandidatin Kamala Harris, deren Rede im Anschluss an Obamas Worte ausgestrahlt wurde, kritisierte besonders Trumps Krisenmanagement während der andauernden Corona-Pandemie. "Donald Trumps Versagen als Regierender hat Menschenleben gekostet", sagte sie bei ihrer Antrittsrede. Das Chaos, das der US-Präsident mit seinen verantwortungslosen Entscheidungen angerichtet habe, müsse ein Ende haben.

sz