Eine lilafarben leuchtende Blüte mit pinken Äderchen und bläulichem Schimmer, die entfernt an eine Orchidee erinnert: Ist das eine echte Pflanze oder ein Fake? Die Fotos, die US-Fotograf Craig P. Burrows schießt, wirken nicht wie von dieser Welt. Und das, obwohl seine Motive ganz alltäglich sind. Mithilfe von Schwarzlichtfotografie kreiert er abstrakte Blüten- und Pflanzenfotos.

Dass ein weißes T-Shirt und die Zähne unter Schwarzlicht leuchten, kennen viele aus Clubs. Denn Schwarzlicht lässt Weiß und UV-empfindliche Farben strahlen, indem es sie zum Fluoreszieren bringt. Das heißt, die Moleküle nehmen die – für das menschlichen Auge sonst unsichtbaren – UV-Strahlen auf und reflektieren sie als sichtbares Licht. Diesen Effekt macht sich Burrows zunutze.

Farben nicht von dieser Welt

Da die Belichtungszeit bei den Aufnahmen zwischen zehn und 20 Sekunden liegt, befestigt Burrows seine Motive zunächst an einem Metallständer und nutzt einen Fernauslöser, wie er National Geographic erzählt. Denn jede kleine Bewegung, jeder Luftzug könnte das Bild zerstören. Die Objekte strahlt er währenddessen mit einer UV-Lampe an, wodurch die ungewöhnlichen Farben zustande kommen.

Seine Motive findet Burrows bei Spaziergängen durch seine Nachbarschaft. Mit einer UV-Lampe schaut er sich die Blumen da bereits genauer an, um einen ersten Eindruck zu gewinnen, ob sie sich für seine Bilder eignen. Mittlerweile hat er herausgefunden, dass Korbblütler meist am stärksten fluoreszieren, etwa Gänseblümchen und Sonnenblumen. Wie die Blüten letztlich wirklich unter Schwarzlicht aussehen, zeigt sich jedoch erst im Studio: "Die Schwarzlichtfotografie offenbart Geheimnisse, die wir nicht sehen können, die in der Natur aber trotzdem eine wichtige Rolle spielen", so Burrows.

Außerdem auf ze.tt: Diese Infrarotbilder zeigen die Welt, wie du sie sonst nicht sehen kannst