Mittags fiel es ihm wieder ein: Bis 23:59 Uhr sollte Benjamin eine Hausarbeit abgeben. Zehn Seiten – und für die hatte er noch rein gar nichts getan. "Ich haute also in die Tasten und schrieb den Fließtext innerhalb von acht Stunden", erzählt der 24 Jahre alte Student. Statt sich nach diesem panischen Marathonhack hinzuhauen, beschloss er, sich zu belohnen. Mit einem Besuch im legendären Berliner Club Berghain. Mit sechs schweißtreibenden Stunden Tanz.

"Ich mach dann 'all in': Normale Pommes plus Abendessen." (Viktoria, 28)

Es gibt zig Strategien, die bestandene Prüfung, den neuen Job oder einfach nur einen gelungenen Tag zu feiern. Kathrin (30) setzt auf den Barbesuch. Christopher (27) hat sich nach einem Vortrag vor 300 Leuten eine ordentliche Mütze Schlaf gegönnt. Nora (30) schwört auf "geiles Essen, Sekt und Weißwein". Essen spielt auch bei Viktoria (28) eine Rolle: "Große Erfolge feiere ich mit 'ner Pommes von Curry Baude in Berlin-Wedding!", sagt die Designerin. Nicht, dass sie sich sonst von Pommes fernhalten würde. "Aber ich mach dann 'all in': Normale Pommes und dann noch ein normales Abendessen."

"Ich nehme jeden Erfolg nur zur Kenntnis. Hab's irgendwie nie anders gelernt." (Katja, 25)

Der Musiker Martin hält sich lieber an Flüssiges. "Für den nächsten großen Erfolg liegt seit einem Jahr eine Flasche Champagner in meinem Kühlschrank", sagt der 34-Jährige. "Die trinke ich im Erfolgsfall entweder allein oder mit ausgewählten Lieblingsmenschen."Hinnerk Smolka hat als Coach schon vielen Teams gezeigt, wie sie mit Misserfolgen, aber auch mit Erfolgen umgehen sollten. Als Sportwissenschaftler ist er der Meinung, dass man sich beim Erfolgefeiern viel von Leistungssportlern abgucken kann. "Sportteams nehmen sich genug Zeit zum Feiern, direkt nach einem Tor oder Korb, nach Abpfiff, in der Kabine, im Bus oder auf dem Heimflug und auf Partys", sagt der Hamburger. Das schweiße zusammen und sorge dafür, dass der Erfolg länger in Erinnerung bleibe. Optimalerweise werde "emotionsgebunden" gefeiert,

Erfolg und Feier sollten unmittelbar aufeinander folgen. "Alles andere wirkt erzwungen."

Für Katja wirke das Feiern von Erfolgen immer irgendwie aufgesetzt. "Das ist vielleicht ein bisschen traurig", sagt die 25 Jahre alte Studentin, "aber ich nehme jeden Erfolg nur zur Kenntnis und gehe dann einfach weiter. Hab's irgendwie nie anders gelernt."

Wie feiert ihr eure kleinen und großen Erfolge? Lasst uns darüber sprechen – in den Kommentaren oder direkt an mark.heywinkel@ze.tt.