Hillary Clinton überraschte diesen Sonntag mit einem Auftritt auf den Grammy-Verleihungen. In einem vorab aufgezeichneten Video des Moderators James Corden liest Clinton aus dem Enthüllungsbuch Fire and Fury über Donald Trump vor. Auch Musiker*innen wie Snoop Dog und Cher ließen es sich nicht nehmen und gaben ein paar Passagen daraus zum Besten. Der Auftritt auf Kosten des Präsidenten sorgte für mehr Furore als die sechs Grammys für den Popsänger Bruno Mars.

Das Buch, das angebliche Details aus dem Leben Trumps schildert, hatte bei seinem Erscheinen am 5. Januar für viel Wirbel gesorgt. Fire and Fury ließ erneut Zweifel an der mentalen Gesundheit des Präsidenten aufkommen. Daraufhin hatte Trump sich als "very stable genius" gerechfertigt. In dem Video liest Hillary Clinton einen Absatz aus dem Buch vor, in dem es darum geht, dass Trump am liebsten bei der Fastfoodkette McDonalds esse.

Als Reaktion darauf bezeichnete Trumps Sohn Clintons Grammy-Auftritt als Trostpreis. Clinton hatte sich mit Trump um die Präsidentschaft beworben und die Wahl als Vertreterin der Demokrat*innen verloren.

Nicht nur Trump Junior kritisierte den Auftritt auf den Grammys. Auch die UN-Botschafterin Nikki Haley, eine Republikanerin und damit Kollegin Trumps twitterte, sie sei enttäuscht von der Musikveranstaltung. "Ruiniert großartige Musik doch nicht mit solchem Müll", schrieb sie.

Es ist keine Neuigkeit, dass politische Themen auf der öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung behandelt werden. Beyoncé hatte mit ihrem Auftritt Anfang 2017 erneut auf die Situation schwarzer Menschen in den USA aufmerksam gemacht. Dass sich eine ehemalige Präsidentschaftskandidatin satirisch zum amtierenden Präsidenten äußert, passierte jedoch das erste Mal.