Mit Donald Trump sitzt ein unberechenbarer Rassist im Weißen Haus. Das weiß auch Eminem, der den aktuellen Präsidenten im Februar schon einmal harsch beleidigte. Jetzt legte der Rapper nach. In einem viereinhalbminütigen Freestyle wirft er Trump Ablenkungsmanöver vor. Der neue Präsident befinde sich auf einer Kamikaze-Mission und verursache womöglich einen nuklearen Holocaust – aber er wisse sehr gut, wie er die US-amerikanische Bevölkerung bluffen könnte.

Das Einzige, worin Trump wirklich fantastisch sei, sei sein offener Fremdenhass, rappt Eminem in einem Parkhaus in seiner Heimatstadt Detroit. Er nennt ihn einen "rassistischen, 94-jährigen Opa". Den Beitrag namens The Storm nahm der 44-Jährige für die BET-Hip-Hop-Awards auf, die vergangene Woche in Miami stattfanden. Der Sturm ist das Grundmotiv seines A-cappella-Raps, besser gesagt: die Stürme, die gerade über die USA hereinbrechen.

Eminem holt zum verbalen Rundumschlag aus

Trump verfolge eine Taktik der konstanten Ablenkung. Das macht Eminem wütend, man merkt es dem Rapper an. Statt sich um Puerto Rico zu kümmern, das durch einen Sturm nahezu komplett in Schutt und Asche gelegt wurde, lege Trump sich lieber über Twitter mit der US-amerikanischen Football-Liga NFL an.

"Plus, he gets an enormous reaction/
When he attacks the NFL so we focus on that/
Instead of talking Puerto Rico or gun reform for Nevada/
All these horrible tragedies and he's bored and would rather/
'Cause a Twitter storm with the Packers"

Eminem, der mit bürgerlichen Namen Marshall Mathers heißt, rappt sich in Rage und holt zu einem Rundumschlag aus. Er spricht über Charlottesville, über den geplanten Mauerbau zu Mexiko, darüber, wie Trump behauptet, er würde denjenigen eine Stimme geben, die keine haben, aber es dann doch nicht tut, darüber, wie Trump die Vergangenheit der USA ignorieren würde und darüber, wie heuchlerisch er über das Militär sprechen würde.

He's gonna get rid of all immigrants/
He's gonna build that thing up taller than this/
Well, if he does build it, I hope it's rock solid with bricks/
'Cause like him in politics, I'm using all of his tricks/
'Cause I'm throwing that piece of shit against the wall 'til it sticks

Mit Beleidigungen spart Eminem nicht. So blickt er etwa direkt in die Kamera und nennt Trump "ein Stück Scheiße", das er gerne gegen die Mauer werfen würde, die dieser bauen wolle. Er stellt seine Fans vor eine Wahl: Wer Trump unterstütze, könne abziehen.

And any fan of mine who's a supporter of his/
I'm drawing, in the sand, a line/
You're either for or against

And if you can't decide who you like more and you're split/
On who you should stand beside/
I'll do it for you with this:/
"Fuck you!"

Abschließend richtet er seine Worte an das Land, an die USA: Die Menschen sollten aufstehen. "Wir lieben unser Land, aber wir hassen Trump", brüllt Eminem und hält seinen Mittelfinger in die Kamera. Eminem dürfte wissen, wie viel Aufmerksamkeit er damit generiert. Das Video ist gerade einmal einen halben Tag online und hat allein auf YouTube bereits 2,5 Millionen Views.

Es wirkt, als habe Eminem seinen gesammelten Frust über die Lage der Nation auf ein Mal entladen. Und irgendwo tief drin mag man denken: endlich.