Aufräumen wollte er, den Sumpf trockenlegen, den in Washington fest verflochtenen Lobbyist*innen den Kampf ansagen – das war ein wesentliches Element von Donald Trumps Wahlkampf. Doch so wie es aussieht, werden zumindest einige Exemplare dieser Spezies auch in der Regierung Trump ihren Platz finden.

Noch steht nicht fest, wer in der Regierung Trump mit welchem Amt und Posten betraut wird; aber es gibt Anwärter*innen in der engeren Auswahl. Das Magazin "Politico" hat einen Überblick.

So könnte das Umweltministerium beispielsweise an Myron Ebell gehen – einen leidenschaftlichen Leugner des Klimawandels.

Und wie "Politico" schreibt, wird das Finanzministerium möglicherweise von Steven Mnuchin übernommen. Der war 17 Jahre lang bei der umstrittenen Bank Goldman Sachs und dann Leiter einer Investment-Firma.

Minister des Inneren könnte wohl Forrest Lucas werden, der 74 Jahre alte Mitgründer einer Ölfirma. Allerdings soll angeblich auch Donald Trump Jr. an dem Posten interessiert sein. Nicht zu vergessen die Republikanerin Sarah Palin.

Und ausgerechnet Michael K. Torrey könnte das Landwirtschaftsministerium übernehmen und damit unter Trump auch für Ernährung zuständig sein – ein Mann, der laut Quartz innige Beziehungen zur Softdrink-Lobby hat.

Doch egal, wie sie letztlich personell wirklich aussehen wird: Die ersten Vorhaben der Trump-Regierung werden vermutlich darin bestehen, erreichte Ziele der Obama-Regierung wieder zu kippen. So will Trump laut taz die Gesundheitsreform Obamacare rückgängig machen, straffällig gewordene illegale Einwanderer abschieben und vorläufige Aufenthaltsgenehmigungen von Einwanderer-Kindern kassieren sowie alle Auflagen für Fracking, Kohle- und Ölförderung abschaffen.

"Bisher hat er immer das vorgeschlagen, was seine Unterstützer sich von ihm erhofften. Ab jetzt muss er aber keine Stimmen mehr sammeln. Ohne eigenen Plan dürfte er sich stark von seinen Beratern leiten lassen. Wenn die ihm erklären, dass seine Ideen zu abgefahren sind, dann wird sie wohl nicht durchsetzen", schreibt Paul Ostwald im Handelsblatt. "Mit seinen radikalen Parolen überzeugte er im Wahlkampf die Wähler. Doch zum Regieren braucht er keine verrückten Fans mehr."

Dafür hat Donald Trump ja bald sein Gruselkabinett.