Ein sächsischer LKA-Mitarbeiter hat bei einer Pegida-Demonstration ein Kamerateam verbal angegriffen. Weil er wirklich überhaupt nicht gefilmt werden wollte, stellte er sich frontal vor die laufende Kamera und beschwerte sich, dass er frontal gefilmt wurde. Das sei eine Straftat, ließ er den ZDF-Kameramann lautstark und viermal wissen.

De facto war das Filmen des Mannes keine Strafttat. Trotzdem schaltete sich die Polizei ein. Die Beamten hielten das Kamerateam für etwa 45 Minuten fest, die Journalisten mussten sich zweimal ausweisen. Das Vorgehen entfachte eine landesweite Diskussion über die Freiheit der Presseberichterstattung.

Wie nun bekannt wurde, besitzt der LKA-Mitarbeiter offenbar auch Zugriff auf sensible Ermittlungsdaten. Unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet der MDR, der Mann sei Buchprüfer bei Ermittlungen in komplexen und schweren Straftaten. Dafür habe er Zugriff auf das polizeiliche Erfassungssystem IVO, in dem sämtliche Straftaten und Ermittlungsvorgänge gespeichert werden. Zusätzliche habe er auch Zugriffsrechte für das Zentrale Ausländerregister (ZAR).

Ob der LKA-Mitarbeiter mögliche Verbindungen zur rechten Szene pflegt, wird gerade vom Landeskriminalamt Sachsen geprüft. Bei der fremdenfeindlichen Demonstration war der LKA-Mitarbeiter mit dem Anführer der rechtsextremen Gruppe Freital René S. unterwegs.

#Hutbürger und #Pegizei

Auf Twitter machen sich User*innen inzwischen daran, den LKA-Mitarbeiter unter den Hashtags #Hutbürger und #Pegizei in witzige Memes zu verpacken. Es scheint recht schwer zu sein, einen Mann, der beinahe verkleidet wirkt und stark in eine Kamera sächselt, ernst zu nehmen. Vor allem sein Deutschland-Fischerhut, der ihn quasi zur Pegida-Stilikone macht, hat es der Online-Community angetan. Wir haben die witzigsten Tweets für euch gesammelt.