Er schmeckt ähnlich wie Knoblauch, ist gesund, hinterlässt aber keine Fahne. Hier sind drei leckere Rezepte, in denen der Waldknoblauch Zutat ist.

Ein Blick in die Geschichte

Einer Legende nach erhielt der Bärlauch seinen Namen, weil es das erste Kraut ist, das Bären nach ihrem Winterschlaf fressen. Ob die Geschichte stimmt, ist nicht bekannt. Allerdings kannten schon die alten Germanen das Kraut und benannten es nach dem Bären, den sie sehr verehrten. Im Mittelalter setzte der Bärlauch seinen Siegeszug unter Karl dem Großen fort, der befahl, diesen in jeden Garten zu pflanzen. Danach geriet Bärlauch mehr und mehr in Vergessenheit. Ende des 20. Jahrhunderts kam es dann wieder zu einem regelrechten Bärlauch-Boom. Seitdem wird er immer bekannter.

Gesundes Kraut

Zu Recht verehrten die alten Germanen den Bärlauch für seine vielfältige Wirkung. Das Küchenkraut enthält viel Vitamin C, ätherische Öle und Mineralstoffe wie Magnesium oder Eisen. Bärlauch enthält ähnliche Wirkstoffe wie Knoblauch und wirkt daher auch ähnlich. Hauptsächlich verwendet man den Waldknoblauch gegen Magen- und Darmstörungen, Appetitlosigkeit und Arteriosklerose. Somit beugt das tolle Kraut sogar Schlaganfall und Herzinfarkt vor. Wegen seiner antibakteriellen Wirkung hilft das Küchenkraut auch gut gegen Erkältung.

Wann? Wo? Wie? – Alles was du zur Bärlauch-Ernte wissen musst

Die Erntezeit für Bärlauch beginnt Mitte März und endet, wenn der Bärlauch zu blühen beginnt. Danach wird der Geschmack eher unangenehm. Am liebsten wächst der Waldknoblauch in schattigen, feuchten und nährstoffhaltigen Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen oder Auwäldern. Auch im Garten lässt sich Bärlauch gut kultivieren. Und viele Supermärkte bieten das Küchenkraut ebenfalls zum Verkauf.

Sei vorsichtig beim Sammeln, denn Bärlauch sieht dem giftigen Maiglöckchen zum Verwechseln ähnlich. Da der Waldknoblauch meist in Massen an einer Stelle wächst, hilft zur Unterscheidung auch nicht der charakteristische Knoblauchgeruch. Schau dir daher genau an, wie die Blätter der Pflanze aus dem Boden gewachsen sind. Bei Maiglöckchen wachsen immer zwei Blätter aus einem Stängel. Bärlauchblätter dagegen wachsen einzeln aus dem Boden und bilden Gruppen.

Bärlauch sollte vor allem frisch verwendet und immer gut gewaschen werden (auf Wildpflanzen können sich Fuchsbandwurmeier befinden). Nimm daher zum Frischhalten einen Plastikbeutel mit einigen Tropfen Wasser mit. Dort steckst du den Bärlauch rein, bläst den Beutel auf und verknotest ihn. So hält das Küchenkraut auch noch etwas länger im Kühlschrank.

Pimp your food

In der Küche ist Bärlauch der Allrounder. Ganz egal ob Salat, Dips, Soßen, Suppen oder als Brotaufstrich – mit Bärlauch zauberst du schnelle und leckere Gerichte. Schneide ein paar Bärlauchblätter in schmale Streifen und schon kannst du mit dem Küchenkraut jedes Gericht deiner Wahl pimpen. Ein paar Kartoffeln und Bärlauch-Quark sind beispielsweise ein schnelles und leckeres Gericht. Perfekt geeignet für den stressigen Uni- oder Berufsalltag.

Die Knospen können zusätzlich eingelegt wie Kapern oder im Salat gegessen werden. Was du noch alles aus Bärlauch zaubern kannst, erfährst du in folgender Rezeptauswahl:

Bärlauch-Pesto

Zutaten (für 2 Personen):

  • 15 g Pinienkerne
  • 15 g Bärlauch
  • 3 EL Olivenöl
  • 15 g Parmesan (gerieben)
  • Salz, Pfeffer

Rezept:

Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, abkühlen lassen und zerkleinern. Bärlauch waschen, fein hacken, mit den Pinienkernen und Olivenöl in den Mixbecher geben. Käse unterrühren und mit Pfeffer und Salz würzen.

Bärlauch-Risotto

Zutaten (für eine Person):

  • 120 g Risottoreis
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Butter
  • 1 Glas trockener Weißwein
  • 600 ml Geflügel- oder Gemüsefond
  • 50 g geriebener Parmesan
  • 60 g Bärlauch
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl

Rezept:

Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Olivenöl und Butter in einem Topf erhitzen, Zwiebelwürfel glasig dünsten. Reis dazugeben und kurz anschwitzen, bis die Körner anfangen zu duften (Duft ist ähnlich wie Popcorn). Mit Weißwein ablöschen und schwenken, bis der Alkohol verdunstet ist. Reis bei reduzierter Hitze quellen lassen. Fond erhitzen und mit Schöpfkelle Fond dazugeben, wenn die Flüssigkeit aufgesaugt wurde. Topf schwenken, damit die Reiskörner nicht am Boden kleben bleiben. Bärlauch in feine Streifen schneiden. Die letzte Kelle Fond dazugeben und pürieren, in den Topf geben. Parmesan unter das Risotto rühren. Mit einem Schuss Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken.

Bärlauch-Kuchen

Zutaten für den Teig:

  • 300 g Mehl
  • ½ Würfel Hefe
  • 170 ml Wasser
  • 15 ml Pflanzenöl
  • Salz

Zutaten für die Füllung:

  • 3 Eier
  • 25 g Parmesankäse, gerieben
  • 750 g Quark
  • 250 ml Milch
  • 50 g Speisestärke
  • 50 g Bärlauch
  • 2 Zwiebeln
  • Salz, Pfeffer
  • Muskatnuss

Rezept für den Teig:

Mehl, Hefe, Salz und Öl in eine Schüssel geben. Teig kneten und Wasser hinzufügen, bis der Teig geschmeidig wird. Teig kurz gehen lassen und in der Zwischenzeit eine Springform einfetten. Zwei Drittel des Teiges zu einer Kugel rollen. Teigkugel platt drücken und möglichst gleichmäßig auf dem Boden der Springform verteilen. Auf dem letzten Drittel einen wurstförmigen Strang formen und flach drücken. Teigstrang an der senkrechten Wand der Springform verteilen. Durch Drücken mit dem runden Teigteil im Boden der Springform verbinden. Teig noch mal kurz gehen lassen, während die Füllung vorbereitet wird.

Rezept für die Füllung:

Eier schaumig rühren, Parmesankäse reiben. Parmesankäse und Quark in die schaumigen Eier rühren. Speisestärke mit der Milch verrühren, Mischung in Füllungsmasse rühren. Bärlauch und Zwiebeln fein schneiden und einrühren. Füllung mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Füllungsmasse in die Teighülle in der Springform gießen.

Bärlauchkuchen bei 180°C 75-90 Minuten backen. Danach fünf Minuten bei ausgeschaltetem Ofen stehen lassen. Fertigen Bärlauchkuchen ungefähr 15 Minuten abkühlen lassen, damit sich die Käsemasse verfestigt.