Die Aussicht von 11.300 Metern Höhe ist etwas, das zum Staunen bringt. Vor allem, wenn man sich inmitten einer Gewitterwolke befindet und dann noch dazu das Glück hat, im richtigen Moment einen Blitz aus den Wolken schießen zu sehen. Für Santiago Borja ist das so gut wie Alltag. Der 31 Jahre alte Pilot und Fotograf aus Quito in Ecuador hat aufgrund seines Jobs die perfekte Möglichkeit, um Mutter Natur bei der Arbeit abzulichten. Aus dem Cockpit eines Flugzeugs fotografiert er faszinierende Wolkenskulpturen, Sturmszenen und Sonnenaufgänge.

"Da ich meine Kamera überall hin mitnehme, habe ich irgendwann versucht, Stürme und andere Flugzeugaussichten zu fotografieren. Auf diese Weise konnte ich meine zwei größten Leidenschaften kombinieren: Fliegen und Fotografieren", sagte er der Washington Post. Dabei ist es ihm gelungen, Sturmwolken aufzunehmen, typisch ambossförmig, als wären sie gemalt: ein aufgewühlter Aufwind, ein flaches Dach und eine überschießende Spitze.

Sturmwolken seien für Borja so besonders, da sie einem die überwältigende Größe und Macht eines Sturms zeigen, aber gleichzeitig friedlich und lautlos wirken. Dabei sei es nicht leicht, Stürme abzulichten. "Die Blitze sind so schnell, ich habe kein Stativ und das Licht reflektiert stark", sagt er. Er kriegt es trotzdem hin. Mit dem Foto einer Gewitterwolke, einem sogenannten Kumulonimbus, über dem Pazifik hatte er es im Jahr 2016 im National Geographic‘s Nature Photographer of the Year-Wettbewerb auf den dritten Platz geschafft.

Etwa 800 Flugstunden absolviert Borja jedes Jahr, meistens Langstrecken in einer Boing 767 über Zentral- und Südamerika, die Küsten von Ecuador, Venezuela oder Panama entlang. Für welche Fluggesellschaft er fliegt, darf er nicht verraten. Seine neuesten Fotos postet Borja regelmäßig auf Instagram, wo ihm bereits mehr als 36.000 Menschen folgen.