"Ein Europa für alle!" lautet das Motto, dem am Sonntag Menschen in 50 Städten in ganz Europa folgten. Demonstrant*innen gingen auf die Straßen, um eine Woche vor der Europawahl ein demokratisches, friedliches, solidarisches und ökologisches Europa zu fordern. Zu dem europaweiten Protesttag hatten mehr als 250 Organisationen und Initiative aufgerufen, darunter Pro Asyl, die Natur Freunde Deutschlands, der Paritätische Gesamtverband, die Nichtregierungsorganisationen Attac und Campact, der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg, die Evangelische Landeskirche sowie das Zentrum für Politische Schönheit.

"Das Interesse ist dieses Jahr deutlich stärker, als es vielleicht bei bisherigen Europawahlen der Fall war", sagt Simon Strohmenger, Sprecher des Bündnisses in München. Da in Europa rechtspopulistische und rassistische Parteien immer stärker würden, sei die Europawahl gerade ein sehr wichtiges Thema.

Demo erhält Unterstützung aus der Politik

Auch der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) befand sich unter den Teilnehmer*innen. "Es wäre schön, wenn Rechtspopulisten nicht zurücktreten müssten, weil sie betrunken in einer zweifelhaften Villa mit vermeintlichen Oligarchen gefilmt werden, sondern weil sie eine verheerende Politik machen", sagte er dem rbb. Er spielte damit auf den Rücktritt des österreichischen Vizekanzlers Heinz-Christian Strache (FPÖ) an. Grünen-Chefin Annalena Baerbock und die Grünen-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Ska Keller, hatten ebenso angekündigt, an der Demo in Berlin teilzunehmen.

Bundesweit demonstrierten Menschen in sieben Städten. Laut Veranstalter*innen nahmen alleine in Berlin etwa 20.000 Menschen teil, die im Laufe des Nachmittags vom Alexanderplatz bis zur Siegessäule zogen. Wir waren mit der Kamera vor Ort und haben die kreativsten Schilder fotografiert.