Einem 20-jährigen Schüler aus Mittelhessen ist es gelungen, rund 1.000 Daten von Politiker*innen und Prominenten zu hacken. Anschließend veröffentlichte er sie auf Twitter. Den mutmaßlichen Täter gab das Bundeskriminalamt (BKA) am Dienstag bekannt. Dieser massenhafte Datenklau gelang dem Verdächtigen von zu Hause aus. Bei Mama und Papa. Dennoch lobte der für Cybersicherheit zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer die gute Arbeit der ermittelnden Stellen. Er widersprach ebenfalls am Dienstag auf einer Pressekonferenz dem Vorwurf, dass die Behörden zu langsam gearbeitet hätten: "Wir machen in wichtigen Dingen unsere Arbeit."

Um diese vermeintlich gute Arbeit nun noch besser zu machen, hat Seehofer angekündigt, das sogenannte Cyber-Abwehrzentrum, das derzeit die Ermittlungen führt, aufzupolieren: Noch in der ersten Hälfte dieses Jahres solle dem Kabinett das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 vorgelegt werden. Dazu soll ein Frühwarnsystem für mögliche Datendiebstähle gehören sowie die Zertifizierung und Kennzeichnung von W-Lan-Routern und die Sperrung von Twitter-Accounts, die illegal Daten Dritter verbreiten. Der Name der Behörde darf sich auch über ein freches Upgrade freuen: Cyber-Abwehrzentrum plus. Da schlackern den pubertären Nachwuchs-Hacker*innen wahrscheinlich die Ohren. Und auch manchen Twitter-User*innen mit krimineller Energie. Naja, nicht wirklich. Besonders belustigt reagieren sie etwa auf ein Video des Journalisten Tilo Jung von der vergangenen Pressekonferenz, in der Seehofer verkündete:"Ich bin auch sehr im Internet unterwegs. Nicht so sehr mit Ihnen und mit Twitter und so weiter... aber seit den 80er Jahren!"