Aus mehr als 50.000 Einsendungen hat eine Jury des naturhistorischen Museums in London das beste Tierfoto des Jahres gewählt. Doch dem Museum geht es um mehr als Ästhetik.Es ist ein Kampf um Leben und Tod, den Yongqing Bao mit seinem Foto dokumentiert. In den Bergen des Qilian Shan in Zentralchina hat er mit seiner Kamera einen Moment von höchster Intensität eingefangen. Eine Fuchsmutter, die drei hungrige Jungtiere zu versorgen hat, überrascht ein Murmeltier, das gerade erst aus dem Winterschlaf erwacht ist. Die Todesangst des Nagetiers steht dem Killerinstinkt des Raubtiers gegenüber.

Die Jury des Wildlife Photographer of the Year Award fand dieses Bild so stark, dass sie es am Dienstagabend in London zum diesjährigen Sieger wählte. Damit setzte sich der Chinese Yongqing gegen mehr als 50.000 andere Fotograf*innen durch, die ebenfalls Bilder eingeschickt hatten. Seit 55 Jahren richtet das Londoner naturhistorische Museum den Wettbewerb aus. Gewinnen kann, wer ein "kreatives, außergewöhnliches und technisch hochwertiges Bild" einreicht, heißt es auf der Webseite des Fotowettbewerbs.

Welche Rolle spielt der Mensch in der Natur?

Nach der Sieger*innenehrung stellt das Museum die Bilder zunächst in seinen Räumen aus und schickt sie dann auf eine Reise durch Großbritannien. Tim Littlewood, wissenschaftlicher Leiter des Museums, sagt: "Wir hoffen, dass unsere diesjährige Ausstellung Menschen dazu bringt, unseren Planeten anders wahrzunehmen – und welche entscheidende Rolle wir für seine Zukunft spielen."

Tatsächlich befinden wir uns Forscher*innen zufolge im ersten Massensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Den Tieren und Pflanzen machen der Klimawandel, Wilderei und die Zerstörung ihres Lebensraumes zu schaffen. Der Fotowettbewerb soll Menschen inspirieren, anders über ihre Verbindung zur Natur nachzudenken und sich für den Planeten einzusetzen.