"Wir waren große Fans der melancholisch-plattschigen Ente Alfred und ihrem Ziehvater Hank, dem Maulwurf. Wir konnten die Kassetten stundenlang hören und immer wieder umdrehen. Und nochmal hören und wieder umdrehen. Und wieder umdrehen und von vorne hören. Alfred Jodocus Kwak war der Held unserer Kindheit, weil er sich niemals unterkriegen ließ. Trotz eines herzzerreißenden Unfalls, bei dem seine Eltern starben, blieb er stets offen, positiv und ging mit diesem drolligen, holländischen Akzent durch seine Welt."

"Ich hatte eine Phase in der Jugend, in der ich die "Die drei ???" gehört habe. Mein damaliger Freund brauchte das Hintergrundgedudel zum Einschlafen. Er hatte die Kassetten so oft in seiner Kindheit gehört, dass er mitreden konnte. Und weil er nicht aufpassen musste, driftete er sofort weg. Ich kannte die Geschichten nicht – also lag ich stundenlang wach, weil sie wirklich spannend waren. Wäre ich noch jünger gewesen, hätte ich vor Aufregung wohl kein Auge zugemacht, damals bin ich dann doch irgendwann weggepennt. Bis heute kann ich mich an kein einziges Ende erinnern. Manchmal, wenn ich nicht einschlafen kann, höre ich wieder eine der alten Geschichten. Bis zum Ende komme ich aber trotzdem nie."

"Als ich klein war, wollte ich, wenn ich groß bin, eine Hexe sein. Ich wollte fliegen können und die Märcheninsel retten, oder einmal Prinzessin sein und die Schlossgespenster treffen. Schuld war natürlich Bibi Blocksberg. Ich bin in der Nähe des Harzgebirges aufgewachsen und manchmal auch auf dem echten Blocksberg – dem Brocken – herumgeturnt. Im Geiste hätte ich gern Moni oder Marita dabei gehabt, in der Realität waren es meine Freundinnen Alex und Britta, die mit mir in die Hexenwelt eintauchten. Darum geht es bei Bibi Blocksberg: um Freundschaft, um Abenteuer, um ein wenig Magie im Leben. Karla Kolumna fand ich übrigens so gar nicht inspirierend. Ich wollte lieber Hexe sein als Journalistin."

"Eine Insel, auf der nur viereinhalb Menschen Platz finden. Ein Riese, der bloß aus der Ferne so groß wirkt. Eine Lok, die sich per Magnet auch wunderbar als Flugzeug nutzen lässt. Ein Halbdrache, der ausgegrenzt wird, weil seine Mutter ein Schwein war ... Wer jetzt noch nicht gecheckt hat, dass ich in diesem Textchen ins Schwärmen über Michael Endes "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" beziehungsweise den Nachfolger "... und die Wilde 13" kommen möchte, hat bislang eine der fantasievollsten Kindererzählungen verpasst. Der Welt. Ebenso grandios sind auch die Hörspielfassungen, insbesondere die Neuauflage vom WDR, die sich nah an der Literaturvorlage orientiert."

"2006 schenkte mir eine Freundin meiner Mutter das Hörbuch "Ich bin dann mal weg", gelesen von dem Autor und Komiker Hans-Peter Kerkeling. Erst lag es eine Weile unberührt bei mir rum. Hape Kerkeling kannte ich nur als Horst Schlemmer – was sollte der schon Interessantes zu erzählen haben? Dann hörte ich es mir doch an, allerdings nur aus Neugierde. Später, weil ich Hapes Stimme einfach toll und witzig fand. Und schließlich, weil ich immer mehr von Hape und seinen Geschichten lernte. Mit Charme und Intelligenz erzählt er von einschneidenden Erlebnissen in seiner Kindheit, Karriere und auf dem Jakobsweg. Seitdem habe ich mir vorgenommen, irgendwann mal den Jakobsweg zu gehen – mal sehen, wann ich dazu komme."

"Eine der schönsten Kindheitserinnerungen für mich: Abends mit dem Radio unter der Decke sitzen und Hörspiele hören. Dabei bin ich durch meinen Heimsender 1 Live einmal die Woche mit neuen Science-Fiction-Hörspielen versorgt worden. Ein Schlüsselerlebnis des extraterrestrischen Wahnsinns war "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams. In der Geschichte ist ein Handtuch das Einzige, das dem Hauptdarsteller Arthur von der Erde bleibt, bevor sein Heimatplanet einer Hyperraum-Autobahn weichen muss beziehungsweise pulverisiert wird. Seit Adams weiß jeder richtige Nerd: Ein interstellarer Anhalter, der weiß wo sein Handtuch ist, muss ein Mann sein, auf den man sich verlassen kann."

"Kindererzählungen sind etwas Tolles. Ich war regelrecht süchtig, besonders nach einem sprechenden Elefanten: Benjamin Blümchen. Das Großartige an Hörspielen ist ja, dass man sich die dazugehörigen Bilder in vielen bunten Farben ausmalen kann. Hörspiele haben mich produktiv gemacht: Manchmal habe ich sogar mein Zimmer nebenher aufgeräumt. Die Melodie zum Hörspiel kann ich bis heute mitsingen, ganz schön schräg. Leid tun mir bis heute immer noch meine Eltern, weil ich die Kassetten auch immer im Auto hören wollte, meistens sogar mehrfach hintereinander. In voller Lautstärke. Ich sag ja: Süchtig."

Welches Hörspiel ist am besten? Stimmt ab!