Zum Höhepunkt der Milchstraßensaison veröffentlicht ein Reisefotografie-Blog die besten Fotos unserer Galaxie. Die Bilder zeigen, dass die Erde nur ein winziges Staubkorn im Kosmos ist.

Wer in einer klaren Nacht den Blick nach oben richtet, schaut auf eine unbegreiflich hohe Anzahl an Sternen. Alles was wir dort sehen, ist Teil unserer Galaxie, der Milchstraße. Jeder Planet, der jemals von Menschen entdeckt wurde, befindet sich darin – und viele, viele weitere. Wissenschaftler schätzen die Gesamtzahl an Sternen in der Milchstraße auf 250 Milliarden ± 150 Milliarden. Dabei ist unsere Galaxie nur eine von Billionen weiteren im ganzen Universum.

In Anbetracht dieser unvorstellbaren Ausmaße ist es nachvollziehbar, dass wir Menschen von diesem unerschlossenen Raum fasziniert sind. Und wie bei jeder Faszination verspüren Menschen den Drang, sie mit der Kamera für die Ewigkeit festzuhalten.

Der Reisefotografie-Blog Capture the Atlas wählte im Juni die 25 besten Fotos der Milchstraße. Die Beiträge zeigen primär unsere Galaxie, klar. Aber sie zeigen auch, auf welche Abenteuer sich die Fotograf*innen für ein perfektes Fotos begeben. Sei es ein Bergsteiger, der im Schein der Milchstraße einen Gletscher in den Dolomiten in Italien erklimmt, oder eine Reisende, die scheinbar einsam mitten in der Antarktis steht – jedes Foto erzählt eine besondere Geschichte. Die Wucht der Milchstraße stiehlt der Erdlandschaft trotzdem jedes Mal die Show. Aber wie bringt man ein derartiges galaktisches Ungetüm überhaupt auf ein Foto?

Es ist nicht einfach, Sterne zu fotografieren

In Europa ist jedes Jahr von März bis September die sogenannte Milchstraßensaison. Außerhalb dieses Zeitraums verschwindet zumindest der hellste Teil der Milchstraße, das sogenannte galaktische Zentrum, hinter dem Horizont. Im innersten Kern der Galaxie befindet sich laut National Geographic übrigens ein riesiges Schwarzes Loch. Es heißt Sagittarius A* und hat vermutlich die Masse von vier Millionen Sonnen, nichts weiter.

Wer sich an einem Foto der Sternstraße versuchen möchte, sucht sich am besten im Juni einen dunklen Platz mit wenig Lichtverschmutzung abseits der Zivilisation. Denn die Lichtglocke von größeren Städten kann teilweise noch aus zehn Kilometern Entfernung zu sehen sein und die Aufnahme beeinträchtigen. Hilfe dafür bietet zum Beispiel eine Lichtverschmutzungskarte, die das Ausmaß der Lichtverschmutzung nach der weltweit einheitlichen Bortle-Skala anzeigt. Auch nicht zu vernachlässigen ist das Licht des Mondes. Es ist immer klüger, bei Neumond zu fotografieren.

© Foto: Evgeni Tcherkasski /​ Unsplash | CC0

Nicht vergessen: Die Erde dreht sich. Wer also zu lange belichtet, wird auf seinem*ihren Foto keine leuchtenden Punkte, sondern Striche auffinden. Eine genau Anleitung zum Ablichten der Milchstraße gibt es hier.