Seit dem Jahr 2000 zeichnet UNICEF Deutschland das UNICEF-Foto des Jahres aus und ehrt damit Fotografien, welche sowohl die Persönlichkeit als auch die Lebenssituation von Kindern auf der ganzen Welt zeigen. Der Wettbewerb teilnehmen können professionelle Fotograf*innen; eine unabhängige Jury, bestehend aus Expert*innen aus dem Bereich der Fotografie, wählt die Siegerfotos. Der Jury-Vorsitzende Professor Klaus Honnef erklärt: "Renommierte Fotografen aus aller Welt haben über 100 großartige Reportagen von den Brennpunkten der Erde eingereicht, aber genauso subtile fotografische Essays über Befindlichkeiten und Verwerfungen in den wohlhabenden Ländern. Sie eröffnen eine tiefe, ästhetisch qualitätvolle und komplexe Einsicht in Zustände und Zusammenhänge unserer Erde."

1. Platz

Die Wahl fällt in diesem Jahr auf das Bild Zahras Blick des Fotojournalisten Muhammed Muheisen. Es zeigt das Gesicht der fünfjährigen Zahra, die Muheisen in einem jordanischen Flüchtlingslager traf. Ihre Eltern seien, wie es in der offiziellen Pressemitteilung heißt, mit ihr und weiteren Kindern vor dem Krieg geflohen: "Auch im siebten Kriegswinter wird in Syrien noch immer geschossen, gestorben und gehungert. Millionen Jungen und Mädchen verbringen wie Zahra eine häufig trostlose Kindheit in Flüchtlingslagern und notdürftigen Unterkünften."

2. Platz

Der zweite Platz geht an das Foto Exodus der Rohingya von K. M. Asad. Es zeigt eine Frau, die knietief im Wasser des Strandes von Cox's Bazar in Bangladesch steht und ihr Kleinkind auf dem Arm trägt. UNICEF erklärt: "Abertausende Angehörige der ethnischen Minderheit der Rohingya flohen zu Fuß oder auf wackeligen Booten vor der Gewalt und Verfolgung in ihrer Heimat, dem Bundesstaat Rakhine in Myanmar."

3. Platz

Den Fotografen Kevin Frayer zeichnet die Jury mit dem dritten Preis für sein Foto Pure Verzweiflung aus. Es zeigt eine Menschenmenge, wartend und sich drängend vor einem Versorgungsfahrzeug. Im Fokus ist ein Junge zu sehen, Tränen laufen sein Gesicht herunter, während er sich am Fahrzeug festhält. In der Pressemitteilung heißt es hierzu: "UNICEF hilft in den Lagern mit Trinkwasser und Latrinen, Impfstoffen, Plastikplanen, Zusatznahrung und Notschulen. Doch es fehlen finanzielle Mittel."

Ehrenvolle Erwähnungen

Neben diesen drei ausdrucksstarken Fotos hob die Jury zehn weitere Arbeiten mit ehrenvollen Erwähnungen hervor. Außerdem erläutert Pater Matthias Gaede, Vorstandsmitglied von UNICEF Deutschland: "Das UNICEF-Foto des Jahres 2017 ist ein Appell an uns. Wir dürfen nicht unberührt bleiben vom Schicksal jener Kinder, die der Gewalterfahrung von Krieg, Flucht und Entwurzelung ausgesetzt sind."