Das Natural History Museum in London veranstaltet jährlich den Wildlife Photographer of the Year Award. Vor der Preisverleihung im Oktober hat das Museum schon mal eine Auswahl an Einreichungen veröffentlicht.

Er gilt als einer der prestigeträchtigsten Wettbewerbe für Naturfotografie und wird mittlerweile zum 56. Mal ausgetragen: Beim Wildlife Photographer of the Year wurden fast 50.000 Bilder eingereicht, sowohl von Profi- als auch von Amateurfotograf*innen. Die Preisverleihung (es gibt 14 Kategorien, von Tierisches Verhalten: Säugetiere bis hin zu Flora und Fauna in Stadt und Garten) wird Mitte Oktober stattfinden, aber das Museum hat schon erste Bilder, die "besonders empfohlen" werden, veröffentlicht.

Darunter sind ein Braunbär, der einen Lachs aus einem Fluss im Katmai National Park in Alaska fischt (A perfect catch von Hannah Vijyan in der Kategorie der 15- bis 17-Jährigen), und ein Flusspferd, wie es – gerade so sichtbar – ein Auge öffnet (Eye of the drought, Jose Fragozo). Das Bild des Flusspferdes ist in der Kategorie Tierporträts nominiert. Der Fotograf Jose Fragozo hat das Bild aus seinem Auto heraus aufgenommen. Schon seit Jahren beobachtet er die Flusspferde im kenianischen Maasai Mara Nationalpark und dem von Dürre stark betroffenen Mara-Fluss. Den Tag verbringen die Tiere unter Wasser, um ihre Körpertemperatur konstant zu halten, erst in der Nacht tauchen sie auf, um in den Flussauen zu grasen. Flusspferde sind also von Dürreperioden besonders stark betroffen.

Ein Bild aus der Kategorie Wildlife-Fotojournalismus: Einzelbild zeigt eine Gruppe toter Albatrosse und Sturmvögel. Das Bild von Thomas P. Peschak wirkt verstörend, aber dahinter verbirgt sich eine Erfolgsgeschichte, wie das Museum angibt. Es zeigt Vögel, die als Beifang durch die Fischerei vor Südafrika ums Leben gekommen sind. Kleinere Seevögel verfangen sich oft in den Haken der Fischfangnetze und Albatrosse, die auf der Jagd nach kleineren Vögeln sind, verfangen sich dann wiederum selbst in den Haken. Mehr als 300.000 Seevögel kommen so jährlich ums Leben. Doch in den letzten Jahren wurden die Netze verändert, sodass bedeutend weniger Vögel auf diese Art ums Leben gekommen sind.

Das Bild The rat game ist in der Kategorie Tierisches Verhalten: Säugetiere eingereicht worden und zeigt eine Szene, die es auch in deutschen Großstädten geben kann. Matthew Maran beobachtet schon seit einigen Jahren die Füchse in einer Schrebergartensiedlung im Norden Londons. An einem Abend im Sommer konnte er einen jungen Fuchs dabei ablichten, wie er gerade mit einer toten Ratte im Maul aus einem Gebüsch spaziert kam. Da Füchse in der Regel keine Ratten jagen, ist anzunehmen, dass der Fuchs seine Beute tot aufgefunden hat.

Die Gewinner*innenbilder werden am 13. Oktober verkündet.