Michael J. Fox und Muhammad Ali sind die bekanntesten Parkinsonerkrankten. Aber auch Papst Johannes Paul II., Salvador Dalí, Johnny Cash und Deborah Kerr litten darunter. Doch wie wirkt sich die Krankheit auf den Körper aus und warum ist es so wichtig, jährlich auf sie aufmerksam zu machen?

Was ist Parkinson?

Morbus Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems. Sie kann in vier verschiedenen Formen auftreten: als idiopathisches, familiäres, sekundäres beziehungsweise symptomatisches oder atypisches Parkinson-Syndrom. Das familiäre Parkinson-Syndrom wird durch einen Gendeffekt hervorgerufen, sekundäre Parkinson durch Medikamente, Gifte oder Verletzungen des Nervensystems. Das atypische Parkinson-Syndrom wiederum steht häufig mit anderen Multi-System-Erkrankungen im Zusammenhang.

Am weitesten verbreitet ist das idiopathische Parkinson-Syndrom, bei der die Ursache nicht bestimmbar ist. Es betrifft in etwa achtzig Prozent der Patient*innen.

Vereinfacht gesagt, sterben beim idiopathischen Parkinson-Syndrom dopaminhaltige Zellen in bestimmten Bereichen des Gehirns aus unerklärlichen Gründen ab. Diese Zellen sind normalerweise dafür zuständig, Bewegungen zu koordinieren. Daher führt ihr Sterben zu Zuckungen und einem langsamen Kontrollverlust über den Körper. Gleichzeitig greift die Krankheit auch Nervenzellen im restlichen Körper an, vor allem jene, die den Verdauungstrakt betreffen. Parkinsonpatient*innen klagen zum Beispiel über den Verlust ihres Geruchssinns, Verdauungsstörungen und Probleme beim Schlucken.

Wie erleben Betroffene die Erkrankung?

Parkinsonerkrankte bemerken oft nicht, dass sie krank sind: Die Symptome entwickeln sich zu langsam und werden erst spät richtig diagnostiziert. Betroffene leiden unter anderem unter Muskelschmerzen, Müdigkeit und auffälligen Gangmustern, zum Beispiel ein Schlurfen oder ein fehlender Gleichgewichtssinn. Auch die Gesichtsmuskeln können versteifen, was das Sprechen erschwert. Die meisten assoziieren mit Parkinson außerdem einen Tremor, also das unwillkürliche Zusammenziehen der Muskeln, das als Zittern oder Schütteln sichtbar wird.

Die Krankheit bricht in der Regel zwischen dem vierzigsten und siebzigsten Lebensjahr aus, ihr Verlauf zieht sich häufig über Jahrzehnte. Bei einer frühzeitigen Diagnose und einer richtigen Behandlung können Parkinsonpatient*innen den Verlust ihrer Autonomie hinauszögern und ein vergleichsweise langes Leben führen. In Deutschland sind laut der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. etwa ein Prozent aller über Sechzigjährigen von der Krankheit betroffen.

Ist Parkinson vererbbar?

Jein. Das familiäre Parkinson-Syndrom ist tatsächlich vererbbar. Von ihm sind allerdings nur fünf bis zehn Prozent der Patient*innen betroffen. Alle anderen Formen sind jedoch – nach aktuellem Stand der Wissenschaft – nicht vererbbar.

Momentan gibt es noch keine Heilung. Mit verschiedenen Therapien, zum Beispiel Dopamin-Ersatz, kann der Verlauf der Krankheit jedoch verlangsamt werden. Außerdem helfen Trainingseinheiten zur Motorik und Sprache Betroffenen dabei, die neurologischen Verluste auszugleichen.

Eine häufig diskutierte Therapiemethode ist der Hirnschrittmacher. Er wird Betroffenen eingesetzt und reguliert durch gezielte Stöße die Motorik. Für das Einsetzen ist jedoch eine OP am Hirn notwendig – bei vollem Bewusstsein.

In den USA wird als Alternative gerade mit der medizinischen Verschreibung von Cannabis als mögliche Behandlungsmethode experimentiert.

Warum braucht es einen Welt-Parkinson-Tag?

Die Forschung zu Parkinson steckt noch immer in den Kinderschuhen. Um das zu ändern, bedarf es mehr finanzieller Unterstützung und die gibt es vor allem, wenn ein großes öffentliches Interesse an der Forschung besteht.

Zu der vermehrten Aufmerksamkeit tragen Aktionstage wie der Welt-Parkinson-Tag bei, aber auch die Stimmen bekannter Betroffener. Persönlichkeiten wie Muhammad Ali und Michael J. Fox haben daher in den vergangenen Jahrzehnten dafür geworben, die Krankheit zu enttabuisieren und mehr Geld in die Erforschung und Parkinson zu investieren.

Michael J. Fox gründete sogar eine eigene Stiftung, um finanzielle Mittel für Wissenschaftler*innen einzuwerben: "Der Moment, in dem ich das verstand – dass meine Parkinson-Erkrankung das Einzige war, das ich nie ändern konnte – fing ich an, die Dinge zu sehen, die ich ändern kann. Wie zum Beispiel die Art und Weise, mit der wir die Forschung finanzieren."

Wenn auch du die Parkinson-Forschung unterstützen möchtest, kannst du das übrigens über das Spendenformular der Deutschen Parkinson Gesellschaft e.V. tun.

Nachtrag: Der ursprüngliche Beitrag enthielt einige Verallgemeinerungen und Ungenauigkeiten, auf die wir von Leser*innen hingewiesen wurden. Wir haben uns bemüht, genauer auf die verschiedenen Formen von Parkinson einzugehen, entsprechende Nachweise zu verlinken und sachlich falsche Inhalte zu korrigieren. Sollten dir noch inhaltliche Fehler auffallen, kannst du diese jederzeit per E-Mail an die Autorin schicken, damit sie diese korrigieren kann.