Chicken Wings, Burger, Pommes, Nuggets, Döner, Hotdog, Brat- und Currywurst – wir lieben unser Fast Food. Und warum auch nicht? Es schmeckt mittelgut, ist unkompliziert und wartet an praktisch jeder Straßenecke auf uns. Der Speichel rinnt, wenn die Pommes noch frisches Frittierfett schwitzen oder der Donut nicht nur mit Schokolade gefüllt, sondert auch damit überzogen ist. Wir schieben es trotzdem in unsere Münder, obwohl wir wissen, dass wir nicht sollten. Denn die gesundheitlichen Negativfolgen auf unseren Körper sind unbestreitbar: Übergewicht, Diabetes, Stoffwechselprobleme, Allergien, Leber-, Herz- und Nierenkrankheiten, um nur wenige zu nennen.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, hat ein Team von Wissenschaftler*innen um Gesundheitsexpertin Lina Begdache der Binghamton University im US-Bundesstaat New York nun ein weiteres Organ identifiziert, das unter Fast Food leidet: das Gehirn. Damit bestätigt es eine bereits ältere Studie von Forscher*innen der Universitäten Las Palmas, Granada und Navarra.

Auch das noch!

Das Expert*innenteam um Begdache fand heraus, dass Personen unter 30, die mehr als dreimal pro Woche Fast Food konsumierten, eher unter psychischen Störungen litten. Fast Food beinhaltet üblicherweise hohe Anteile von gesättigten und Omega-6-Fettsäuren sowie Transfetten. Sie alle können geringgradige Entzündungsprozesse im Körper auslösen, die wiederum als Auslöser für Depressionen, Beklemmungen oder Angstzuständen gelten. Entzündungen sind in der Lage, die Psyche zu manipulieren.

Auch diejenigen Teilnehmer*innen unter 30, die weniger als dreimal pro Woche eine Form von Fast Food zu sich nahmen – Begdache bezeichnete das als geringen Konsum – hatten Probleme mit der psychischen Gesundheit. "Wir waren davon überrascht", sagt die Wissenschaftlerin. Denn eigentlich gelte das Tryptophan im Fleisch als Vorläufer von Serotonin, eins der Glückshormone, das unsere Laune heben kann.

Mediterrane Ernährung das Beste für Körper und Gehirn

Das Forschungsteam fand zusätzlich heraus, dass Erwachsene über 30 Jahren, die weniger Kohlenhydrate und stattdessen vermehrt Obst aßen, weniger häufig an Depressionen und Angstzuständen litten. Während Früchte einen hohen Anteil an Antioxidantien enthalten und damit eine Schutzfunktion für den Körper haben, ist der positive Effekt einer kohlenhydratarmen Ernährung noch ein Rätsel. Denn Kohlenhydrate sollten nach gängiger Meinung eigentlich die Serotonin-Produktion anfeuern. "Vieles davon ist hypothetisch", sagt Begdache. "Tatsächlich können wir nur sagen, dass eine Verbindung zwischen Diäten und Laune und umgekehrt besteht." Nahrungsergänzungsmittel hätten dagegen keine Auswirkungen auf die Laune.

Laut Begdache sei eine mediterrane Ernährung das Beste für Körper und Gehirn. Sie habe alle Komponenten, die für eine gesunde Gehirnstruktur wichtig sind: mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Minerale wie Zink aus Vollkornschrot, Fleisch und Milch, Magnesium aus grünem Gemüse und die Vitamine B, C und E aus Früchten, Gemüse und Milchprodukten.