China hinterlässt seine Spuren in Afrika. Das Geld, das ist die eine Seite. Die Chinesen bauen Straßen, Wohngebiete, Geschäfte. Sie importieren Waren, sie exportieren Rohstoffe. Afrika verdient gut an China.

Aber Afrika leidet auch unter China. "Quartz" zeigt Bilder aus China, und interviewt den Architekten Daan Roggeveen. Der beschäftigte sich bislang mit Shanghai, schreibt er auf der Seite seiner Forschungs- und Design-Firma. Urbanisierung, der Wandel der Städte interessiert ihn. Dann reiste er nach Nairobi. Er fand: mehr China. Gerade Straßen, hohe Wohnsilos, chinesische Zeichen an Baustellen.

"Afrika urbanisiert sich in der gleichen Geschwindigkeit, in der es China in den vergangenen 30 Jahren tat", sagte Roggeveen gegenüber Quartz. In Afrika laufe das jedoch weniger koordiniert ab.

Deutlich sichtbar sei der Wandel dennoch: "Fährt man durch die Randgebiete Nairobis, ist es leicht, sich vorzustellen, man sei am Rand einer chinesischem Stadt." Riesige Baustellen, Straßenarbeiten, Staus und Werbetafeln für Fertiggerichte und Möbel verstärken den Eindruck.

Zwischen afrikanischen und chinesischem Unternehmen bestehe ein harter Wettbewerb, sagte Roggeveen. China sei jedoch nicht allein: "Brasilien und Indien versuchen ebenfalls, ihren Einfluss auszudehnen."

Westliche Staaten hatten sich lange auf Entwicklungshilfe konzentriert – allzuoft versickerte das Geld in korrupten Verwaltungen. Heute versuchen sich auch europäische und amerikanische Unternehmen auf den afrikanischen Märkten. China jedoch dominiert die Region. Und es will noch mehr investieren, kündigte Regierungschef Li Kequiang im vergangenen Sommer an.

Chinas Griff nach Afrika geht mehr als 50 Jahre zurück. Aus dem Archiv der ZEIT, 5. März 1965:

Daressalam und Brazzaville sind heute die wichtigsten Stützpunkte der chinesischen Kommunisten in Afrika. Von hier aus nehmen sie den Kongo in die Zange. "Wenn wir den Kongo bekommen können", sagte Mao Tse-tung, "dann haben wir ganz Afrika in der Hand."

Kilhamba aus der Perspektive eines Satelliten: Anders sehen chinesische Industrie-Städte auch nicht aus.

"Die Welt globalisiert sich viel schneller, als die meisten Leute denken", das will Roggeveen vermitteln. "Der Einfluss des Westens verändert sich drastisch und internationale Beziehungen verschieben sich radikal."

Daan Roggeveen hatte gemeinsam mit dem Journalisten Michael Hulshof eine Ausstellung über den chinesischen Einfluss in China. Dieses Video zeigt eine Debatte bei der Eröffnung in New York.