Welches Land ist das glücklichste der Welt? Das soll der World Happiness Report verraten, den internationale Expert*innen heute in New York vorgestellt haben. Es ist der fünfte Bericht dieser Art, der sich auf Daten stützt, die von 2012 bis 2015 erfasst wurden.

Um Glück zu messen, stützt sich der Report des Netzwerks für nachhaltige Entwicklung auf sechs Schlüsselvariablen, die jeweils verschiedene Dimensionen des Lebens abdecken sollen. Diese sechs Faktoren sind das Bruttoinlandsprodukt, die Lebenserwartung der Menschen, das soziale Angebot für Bedürftige, das gemessene Vertrauen der Befragten in die Regierung und Wirtschaft, ihre gefühlte Entscheidungsfreiheit und ihre Spendenbereitschaft. Die Studie umfasst Daten aus 155 Ländern.

Auf dem ersten Platz liegt Norwegen, gefolgt von Dänemark und Island. Seit es den Report gibt, schaffte es die Schweiz einmal als nicht nordisches Land auf den ersten Rang. Alle anderen Spitzenränge werden kontinuierlich von Dänemark, Island oder Norwegen besetzt. Deutschland ist, wie im vorherigen Jahr auf Platz 16. Die unglücklichsten Menschen leben dem Report zufolge in der Zentralafrikanischen Republik, das zugleich auch als ärmstes Land der Welt gilt.

Der erste Bericht erschien im Jahr 2012 und ging zurück auf eine Resolution der Vereinten Nationen. Sie hatte ihre Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, den Glückszustand der Menschen als maßgeblichen Faktor für ihre politischen Maßnahmen zu betrachten. Darauf folgte die Konferenz Happiness and Well-Being: Defining a New Economic Paradigm in Bhutan, auf die sich dann der erste World Happiness Report von 2012 berief.

Kann man Glück anhand von sechs Faktoren messen?

Ob diese Faktoren nun wirklich den Glückszustand der Menschen ergeben, ist allerdings fraglich. Denn Glück speist sich kaum für jede*n nur aus Wohlstand, Gesundheit, Vertrauen, Freiheit und Großzügigkeit. Was ist mit Familie, beruflichem Erfolg, Zufriedenheit? Auch andere Studien, wie zum Beispiel die hohe Suizidrate in Finnland, welches immerhin fünftglücklichstes Land gilt, stehen im Konflikt mit den Ergebnissen des World Happiness Reports. Zudem stellt sich grundsätzlich die Frage, ein solch individueller und komplexer Zustand wie Glück in Zahlen messbar ist. Allzu ernst sollte man die Rangliste also nicht nehmen.