Wer in jüngster Zeit Nachrichten verfolgt hat, hat vor allem solche Bilder aus Ostdeutschland gesehen: ein Mitarbeiter des Landeskriminalamtes mit Deutschlandhut, der Journalist*innen an der Arbeit hindert, Betrunkene, die durch Chemnitz ziehen, den Hitlergruß zeigen und "Wir sind das Volk" rufen oder einen Ex-NPDler, der von einem "Rassenkrieg" spricht.

Die Berichterstattung über rechte Hetze und Fremdenhass nimmt in vielen Medien und auch auf ze.tt, großen Raum ein. Der Blogger Stefan Krabbes aus Halle hat Verständnis dafür und sagte dazu dem Magazin puls: "Natürlich gibt es ein Problem mit Rechten, aber wir wollen ihnen nicht die gesellschaftliche Erzählung überlassen." Darum hat der 31-Jährige den Hashtag #DerAndereOsten ins Leben gerufen, der zeigen soll, wie viel mehr Ostdeutschland ist und zu bieten hat.

In einem Blogpost schreibt er: "Wir brauchen mehr Verständnis füreinander" und sagt, dass Westdeutsche den Osten neu entdecken und sich Ost- und Westdeutsche so neu kennenlernen könnten. Der Blogger, der vor allem über Demokratie und Digitalisierung schreibt, hat eine Hoffnung: "Wenn wir im Dialog bleiben, können wir Zusammenhalt organisieren und unsere Demokratie stärken."

Unter dem Hashtag tauchten schnell allerlei positive Geschichten auf:

Doch nicht alle User*innen auf Twitter sind überzeugt von Stefans Aufruf. Manche fragen, ob es 28 Jahre nach der Wiedervereinigung nötig ist, nochmal gezielt Unterschiede zwischen Ost und West zu betonen, oder tun es in ihren Tweets selbst. Andere sind überzeugt, dass eine Twitteraktion nichts an den Umständen ändern wird.