Die Wahl zum GDT Naturfotograf des Jahres 2020 ist ein interner Wettbewerb, bei dem die Mitglieder der Gesellschaft für Naturfotografie in sieben Kategorien selbst abstimmen dürfen. Mehr als 5.000 Bilder wurden eingereicht. Durchgesetzt hat sich am Ende Fotograf Peter Lindel mit seinem Foto namens A hares dream. Es zeigt einen Feldhasen in der Morgensonne.

Die Jury habe sich bewusst für dieses klassische Motiv entschieden: "Der Feldhase gewinnt gerade in Zeiten, in denen jeder gehalten ist, zu Hause zu bleiben, an Bedeutung", schreibt sie in einer Pressemitteilung. Zudem sei es ein schönes Statement für die langfristige Auseinandersetzung mit einer Art oder einer Region. Das Siegerbild ist Teil einer Serie, die im Dortmunder Norden entstanden ist. Einem Gebiet, welches im Vergleich zu den internationalen Naturfoto-Hotspots wenig Spektakuläres zu bieten habe.

Ansammlungen von mehr als einem Dutzend Hasen auf nicht nur einem, sondern mehreren Feldern, waren die Regel. Inzwischen freut man sich schon, wenn man mehr als vier zusammen entdecken kann.
Peter Lindel

Peter Lindel schoss das Foto bereits im Juli 2019. Was das Foto so besonders macht? "Verträumt, neugierig, vorsichtig, ängstlich. Die sind Adjektive, die den Ausdruck im Gesicht meines Hasen meiner Meinung nach am treffendsten beschreiben", sagt der 51-jährge Fotograf. Zudem sei es immer schwieriger geworden, Hasen im Norden Dortmunds zu finden. Dabei waren sie zwölf Jahre zuvor der Grund, warum Lindel sich dort niederließ. Früher sah er jeden Morgen unzählige Hasen auf den Wiesen und Feldern auf dem Weg zur Arbeit. Inzwischen ist das kaum noch der Fall. Der Hase auf dem Gewinner*innenfoto sei das Resultat einer monatelangen Suche.

Unter normalen Umständen finden die Wahlen der Gesellschaft für Naturfotografie zum besten Naturfotog des Jahres auf der Mitglieder*innenversammlung statt. Dieses Jahr mussten sie aufgrund der aktuellen Corona-Situation erstmal online stattfinden. Eine Auswahl der Sieger*innenbilder aller Kategorien findet ihr in unserer Galerie.