Horst Seehofer. Andreas Scheuer. Gerd Müller. Drei Männer bekommen die Minister*innenposten, die in der neuen Bundesregierung der CSU zufallen. Nämlich das Innenministerium, das Verkehrsministerium und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Mit dieser Personalentscheidung verhindert die CSU, dass im Kabinett der neuen Bundesregierung genauso viele Frauen wie Männer sitzen.

Dass Dorothee Bär von der CSU zur Staatsministerin für Digitales ernannt wurde, macht die ungleiche Verteilung nicht wett. Staatsminister*innen sind nicht mit Bundesminister*innen gleichgestellt. Sie tragen den Titel, der das Wort Minister*in enthält vor allem, um in internationalen Verhandlungen nicht an Autorität einzubüßen.

Malu Dreyer kritisiert die Entscheidung der CSU

Die CDU und die SPD hingegen haben es geschafft, die Minister*innenposten paritätisch (in gleichen Teilen) an Männer und Frauen zu vergeben. Die CDU hat Anja Karliczek zur Bildungsministerin, Julia Klöckner zur Landwirtschaftsministerin und Ursula von der Leyen zur Verteidigungsministerin ernannt. 

Die SPD will drei Männer und drei Frauen ins Kabinett schicken. So sind für ihre Minister*innenposten für das Auswärtige Amt Katharina Barley, für das Umweltministerium Barbara Hendricks und für das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz Eva Högl im Gespräch.

Malu Dreyer, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, zeigt sich von der Entscheidung der CSU enttäuscht. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte sie: "Ein Bundeskabinett, in dem genauso viele Frauen wie Männer vertreten sind, wäre ein starkes Signal gewesen. Das hat die CSU nun leider verhindert."