Bei den Sony World Photography Awards werden jährlich die besten Fotos der Welt ausgezeichnet. Wir zeigen die schönsten aus den Kategorien "Portraiture"und "Environment".

Von idyllischen Landschaften bis zu ästhetischen Stillleben: Für die Sony World Photography Awards 2020 erreichten die Jury insgesamt 345.000 Fotos. Das sind so viele Beiträge wie noch nie zuvor. Daraus haben Expert*innen aus der Kunst- und Medienlandschaft nun ihre Shortlist-Auswahl getroffen.

Seit 2007 ehrt die World Photography Organisation jedes Jahr in Zusammenarbeit mit Sony zeitgenössische Fotograf*innen aus allen Teilen der Welt. Die Teilnehmer*innen werden abhängig von Alter und Erfahrung in verschiedene Gruppen eingeordnet. Allein für die Profi-Kategorie "Professionals" gingen 135.000 Einsendungen ein.

Erstmals gibt es die Kategorie "Environment"

Die "Professional"-Sparte ist in zehn verschiedene Themenfelder unterteilt: "Architecture", "Creative", "Discovery", "Documentary", "Landscape", "Natural World & Wildlife", "Portraiture", "Still Life", "Sport" und – neu eingeführt – "Environment". Dafür haben sich die Teilnehmer*innen mit Umweltfragen auseinander- und diese fotografisch umgesetzt. Carolina Rapezzi beispielsweise hat für ihre Strecke Burning Dreams die dramatischen Zustände auf einem Elektroschrottplatz in Accra, Ghana abgelichtet. Laut Carolina Rapezzi gehört er zu den größten Freiluftdeponien für Elektroschrott weltweit. Unbrauchbarer Schrott wird noch vor Ort verbrannt. Dabei werden giftige Chemikalien freigesetzt, die in Luft und Wasser gelangen. Gesundheits- oder Sicherheitsvorkehrungen sowie Umweltkontrollen gibt es keine. Erhöhte Bleiwerte im Blut der Arbeiter*innen, Atembeschwerden, Kopfschmerzen und Lungenerkrankungen sind die Folge.

In der Kategorie "Portraiture" überzeugte unter anderem Richard Ansett die Jury. Fasziniert von den Leben anderer Menschen porträtierte er Inhaftierte des Frauengefängnisses HMP Foston Hall in Derbyshire, England. Mit seiner Arbeit will er, ohne auf die Taten einzelner Inhaftierter einzugehen, aufzeigen, dass auch sie letzten Endes menschliche Bedürfnisse haben – deren Erfüllung  ihnen auch hinter Gittern zusteht. "Ich habe die Details der Verbrechen, für die diese Frauen bestraft werden, absichtlich ausgelassen, in der Hoffnung, dass alle, die das Werk betrachten, die Personen auf dem Bild unabhängig davon sehen", sagt Ansett.

Während die Sieger*innen der Kategorien "Open", "Youth" und "Student" bereits feststehen, wird der*die Photographer of the Year 2020 erst am 16. April bei der Preisverleihung in London bekanntgegeben.