Wenn eine Comedyserie dafür bekannt ist, auf die Kacke zu hauen, ist es South Park. Die zwei Erfinder Matt Stone und Trey Parker schreckten noch nie vor etwas zurück. Seit mittlerweile 20 Jahren greifen sie so ziemlich alle politischen Themen auf, überspitzen sie extrem – und lehren die Fans damit eine wichtige Eigenschaft: niemals den Humor zu verlieren, so schlimm die Lage auch sein mag.

Ihr probates Mittel ist die Übertreibung. Jetzt sind aber selbst sie ratlos: Wie sollen sie das Thema Donald Trump denn bitte noch übertreiben? In einem aktuellen Interview mit ABC wurden die Stone und Trey gefragt, wie sie mit ihrer düsteren Satire auf die aktuellen Ereignissen in den USA antworten wollen. "Das ist derzeit ziemlich schwierig", sagen sie, "Satire ist ja gerade zur Realität geworden."

Die Arbeiten an den letzten Folgen der aktuellen Staffel wurden kürzlich abgeschlossen. "Wir haben wirklich versucht, irgendwas Witziges aus dem zu machen, was da gerade abgeht. Aber wir konnten einfach nicht Schritt halten", sagt Stone. "Was da laufend passiert, ist viel irrwitziger als alles, was wir daraus machen könnten."

Sie entschieden sich stattdessen, zurückzustecken und das Thema Trump gut sein zu lassen: "Wir lassen die Politik ihre Comedy machen. Wir machen unsere." Gut möglich also, dass Trump in kommenden Folgen nur selten auftreten wird.

Die Satire kann es nicht mehr richten

Die beiden South Park-Macher überschritten in der Vergangenheit gerne Grenzen der political correctness und schrecken nicht vor Rechtsstreits zurück. Stars wurden reihenweise abgefertigt, Tom Cruise und seine Scientology-Affäre, Michael Jackson und die Missbrauchsvorwürfe. Auch Politiker*innen waren fällig. Saddam Hussein ist im Spielfilm von 1999 – ja, so lange ist das schon her – Satans Fuckboy. Und der Glaube erst: In einem Videospiel von 2014 kommt Jesus mit einem Maschinengewehr vom Himmel und kämpft gegen Nazi-Kühe.

Stone und Parker zerlegten bisher alle wichtigen gesellschaftlichen Themen. Vor allem aber ist ihre Arbeit ein konstanter Kampf um Redefreiheit. Mit ihrer Satire treten sie gegen Doppelmoral und – wenn man das so sagen kann – halten dem Bösen auf der Welt den Spiegel vor. Aber was macht man mit einem Präsidenten, der so böse ist, dass man ihn einfach nicht mehr überzeichnen kann?

Stone und Trey jedenfalls sind sich sicher: Trumpsche Aktionen zu zeigen, wäre nicht witzig, sondern einfach nur eine traurige Momentaufnahme. Und dafür gibt es andere Formate.