Das Amt des*der Parteivorsitzenden der SPD sei das "schönste Amt neben dem Papst", hat der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering einst gesagt. Das war 2004. Fünfzehn Jahre später ist das Amt ungefähr so attraktiv wie Durchfall auf einer sehr langen Busreise ohne Toilette.

Anfang Juni trat Andrea Nahles als Parteivorsitzende zurück. Seitdem wühlt die SPD verzweifelt in ihrer Personalkiste, auf der Suche nach einer Person, die das Amt übernehmen will. Die anstehenden Herausforderungen: bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Es halbwegs aufrecht aus der Großen Koalition und bei Neuwahlen die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Und dazwischen noch irgendwie eine Rundumerneuerung hinkriegen. "Anforderungsprofil: Nichts zu verlieren haben, gerne auf die Fresse kriegen", titelte die taz im Juni.

Am Montag kündigte der SPD-Vorstand an, dass ein neuer Parteivorsitz erst im Dezember gewählt werden wird. Und: Statt einer Person soll künftig eine Doppelspitze die SPD anführen – wovon eine Person eine Frau sein müsse. Nun muss also nicht nur ein*e, sondern zwei Kandidat*innen ausgegraben werden. Und außer Gesine Schwan, die den Vorsitz gerne mit Juso-Chef Kevin Kühnert übernehmen möchte, hat sich noch kein*e SPD-Politiker*in positiv zu dieser Herausforderung geäußert.

Wer soll es machen? Da momentan kein Spitzenduo in Sicht ist, haben wir die Vor- und Nachteile einiger bekannter und noch unbekannter Powercouples zusammengetragen. Manche davon meinen wir halbernst.

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