Küken werden geschreddert, Schweine und Kühe leben in ihren Exkrementen. Eine 1,6 Millionen Quadratkilometer große Plastikinsel treibt im Pazifik, zahlreiche Wildvögel und Wale ersticken daran. Synthetische Pestizide sorgen für ein dramatisches Insekten- und Vogelsterben, sie machen uns Menschen krank. Kindersklaverei auf Kakaoplantagen in Afrika sowie die Ausbeutung der Arbeiter*innen unter dem Plastikmeer der Gewächshäuser im spanischen Almeria.

Die Bilder und Nachrichten der oben genannten Fakten sind den meisten von uns bekannt. Dieses Leid entsteht durch unsere Ernährungsweise, obwohl es unnötig ist und vermeidbar wäre.

Die folgenden drei Rezepte zeigen, wie wir anfangen können, mehr Verantwortung für unsere Mitlebewesen und Umwelt zu übernehmen und das entstandene Leid durch unsere Ernährung zu verringern. Und das vegan, bio, plastikfrei, saisonal und regional.

Guten Hunger und erfolgreiches Umsetzen!

1) Teigtöpfchen in verschiedenen Farben (für 1 Portion/Töpfchen)

  • 100g Weizenmehl Type 550
  • 2-3 EL Wasser
  • 1 EL Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl)
  • 1 Prise Salz
  • evtl. 1 EL Rote Bete (ca. 5g)
  • evtl. 50g pürierter Spinat

Der Basisteig besteht aus Weizenmehl, Wasser, einer Prise Salz und dem Öl. Die oben genannten Mengen der vier Zutaten miteinander vermischen und kneten, bis eine einheitliche klumpenlose Masse entsteht, die nicht mehr an den Händen kleben bleibt. Anschließend rollst du zwei Drittel des Teigs zu einem Kreis aus (Durchmesser eines Teelöffels) und stülpst ihn über die eingeölte Unterseite eines Glases. Die entstandenen Falten einfach zur Seite drücken. Den übriggebliebenen Teil des Teigs zu einem Dach nach Wunsch formen.

Die Gläser mit den Teigtöpfchen sowie die Dächer dann separat auf ein mit Mehl bestäubtes oder mit Öl beschmiertes Backblech platzieren und bei 185 Grad Umluft im vorgeheizten Ofen für 15 Minuten backen.

Wenn du es gerne rosarot oder grün haben möchtest, kannst du zu dem Basisteig entweder 1 EL geraspelte rote Bete geben oder eine Handvoll frischen Spinat aufkochen, gut ausdrücken und pürieren oder alternativ kleinschneiden und mit den restlichen Zutaten verkneten.

Die bunten Töpfchen kannst du dann nach dem Abkühlen je nach Wunsch mit allerlei herzhaften oder auch süßen Speisen befüllen. Für schwerere Gerichte wie Suppen sind sie allerdings nicht geeignet.

Für Nachspeisen 2-3 TL Rübenzucker zum Basisteig dazugeben.

2) Erdbeer-Grießköpfchen mit karamellisierter Birnenfüllung (No-Bake-Dessert für 1-2 Portionen)

  • 1 Birne
  • 100-150g Erdbeeren
  • 100g Dinkelvollkorngrieß
  • 300 ml Wasser
  • 40g Rübenzucker (8 TL)
  • 1 EL Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl)

Erst 300 ml Wasser kochen, bis es brodelt. Den Topf vom Herd nehmen und den Dinkelvollkorngrieß sowie 30g Zucker (6 TL) langsam einrühren, bis eine relativ feste Masse entsteht. Diese kannst du dann direkt in eine eingeölte Müslischale geben. Die Einstülpung für die Birnenfüllung kann erreicht werden, indem du eine kleinere Schale in die Mitte der Müslischale hineindrückst und während der anschließenden einstündigen Kühlung drin lässt.

Für die karamellisierten Birnen schneidest du erst eine große Birne in kleine Würfel. Dann erwärmst du 1 EL Öl im Topf zusammen mit 2 TL Rübenzucker. Wenn der Zucker geschmolzen ist, gibst du die Birnenstücke dazu und rührst sie circa fünf Minuten um. Bei Angst vor Anbraten einfach 1 TL Wasser dazugeben. Die Birnenzuckermasse in die Einstülpung im Grieß geben und nochmals für eine Stunde kühlen lassen.

Wenn du möchtest, kannst du natürlich auch noch weitere kleine Grießköpfchen machen und diese wie eine Hochzeitstorte hochstapeln. Damit die Karamellsoße beim Umkippen nicht ausläuft, legst du einen Teller auf die Müslischale und drehst ihn ruckartig um. Nun kann beliebig mit Erdbeeren dekoriert werden. Damit sie besser am Grießberg haften, können sie davor noch eingezuckert werden. Wenn dir das alles zu anstrengend ist, kannst du natürlich die Birnenwürfel direkt mit dem Wasser aufkochen, das du für die Grießmasse verwendest.

3) Sweet Pizza als flexiregionale Variante (für 2 Personen)

  • 250g Weizenmehl Type 550 (alternativ auch Dinkel)
  • 60 ml Wasser
  • Backhefe (½ TL)
  • eine Prise Salz
  • 50 g Rübenzucker
  • 3 EL Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl), Mandelmus aus EU-Landwirtschaft (Spanien) oder Apfelmark (als Tomatensoßenersatz)
  • Früchte: Frische Kirschen, Johannisbeeren, Erdbeeren, Pflaumen, Apfel
  • Buchweizen und frische Minze (nach dem Backen) als Topping

Die Zutaten für den Teig in einer Schüssel zu einer geschmeidigen Masse kneten, die sich auch gut ausrollen lässt, ohne dass etwas kleben bleibt. Schließlich den Teig mit einem Nudelholz (alternativ Glasflasche) zu einer gewünschten Form ausrollen. Der Teig ist nun ready to get belegt very bunt. Als Fundament können allerlei flüssige Pasten oder Muse verwendet werden. Wer es komplett regional haben möchte, kann beispielsweise auf Apfelmark respektive Apfelmus zurückgreifen oder selbstgemachte Marmelade. Mandelmus oder Sonnenblumenkernmus aus europäischer Landwirtschaft sind flexiregionale Varianten. Regionales und saisonales Obst gibt es in dieser Jahreszeit ja nun reichlich. Bei 185 Grad Umluft im vorgeheizten Backofen für 15-20 Minuten backen.