"Antworte mit einem Bild deines ungeschminkten Gesichts und deines Gesichts in vollem Glamour. Lasst mich all eure schönen Gesichter sehen!" Diese Aufgabe stellte die 20 Jahre alte Twitter-Userin @weekendxwolves, die mit echten Namen Josefine heißt, ihren Follower*innen und postete als Beispiel ein Vorher-Nachher-Selfie, eines mit und eines ohne Schminke.

Die Twitter-Community sollte es ihr gleichtun – und ließ sich nicht lange bitten. Dutzende User*innen posteten einen Fotovergleich ihrer natürlichen und aufgebrezelten Gesichter. Unter den Antworten waren nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Personen, die sich weder als Mann oder Frau definieren. Knallige Lippen, bunte Augenlider, Rouge auf den Wangen, betonte Brauen und das obligatorische Duckface – und schwupps ist die Verwandlung abgeschlossen.

Ich schminke mich, weil ich Bock drauf habe.

Alle wie sie wollen

Make-up aufzutragen, neue und kreative Ideen dabei auszuprobieren, ist für die Studentin aus Regensburg ein geliebtes Hobby. "Ich kann mich ausleben, kann mich darin verlieren und einfach mal abschalten", sagt sie zu ze.tt. Ein bestimmter Anlass sei dafür nicht notwendig. "Wenn ich mit knallroten Lippen einkaufen gehen will, dann mache ich das. Ich schminke mich, weil ich Bock drauf habe".

Josefines Botschaft hinter ihrem Twitter-Thread ist kein Tribut an die Möglichkeiten, empfundene Unvollkommenheiten kaschieren zu können. Make-up ist nicht dafür da, um sich dahinter zu verstecken. "Jeder sollte sich in seiner Haut schön finden. Niemand sollte sich schämen müssen, weder für tiefe Augenringe noch für Pickel im Gesicht", sagt sie. Schminke sei mehr eine Kunstform und eine Art, seinem Inneren Ausdruck zu verleihen. Josefines Twitter-Thread ist in diesem Sinne ein kleiner, aber wichtiger Beitrag für ein von Erwartungen losgelöstes Schönheitsideal.