Wenn die Rede von Zensur und Angriffen auf die Pressefreiheit ist, denken wir oft automatisch an Diktaturen. Doch auch in Ländern in der EU wird sie des Öfteren in Frage gestellt und untergraben. In den vergangenen Wochen machte vor allem Österreich international Schlagzeilen. Der FPÖ-Politiker Harald Vilimsky drohte dem Journalisten Armin Wolf vor laufender Kamera wegen kritischer Fragen mit "Folgen". Seither attackieren diverse Politiker*innen den Journalisten öffentlich und fordern seinen Rauswurf. Warum? Weil er seiner Pflicht als Journalist nachgegangen ist.

Österreich zeigt uns: Pressefreiheit ist nichts Selbstverständliches. Der wachsende Rechtspopulismus in Europa fordert die Pressefreiheit immer wieder heraus und versucht, sie zu beschneiden. Manchmal wird die Pressefreiheit auch schleichend untergraben: wenn versucht wird, auf die Berichterstattung Einfluss zu nehmen, überlebenswichtige Presseförderungen für kritische Medien gestrichen werden, kritischen Medien Interviews verwehrt werden oder die Diversität in den Medien bewusst bekämpft wird.

Bildband zeigt die Krisen und Siege der Pressefreiheit

Das Buch Fotos für die Pressefreiheit 2019 zeigt bewegende Bilder von Krisen und Brennpunkten des zurückliegenden Jahres auf der ganzen Welt. Renommierte Fotograf*innen haben sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln dokumentiert, darunter Krieg und Hungersnot im Jemen, den von Gewalt geprägten Alltag in Afghanistan und die zunehmende Überwachung in China.

2018 sind weltweit fast 100 Journalist*innen getötet worden. Hunderte Journalist*innen sitzen auf der ganzen Welt in Gefängnissen, weil sie ihren Job gemacht haben. Eine Demokratie braucht Pressefreiheit zum Überleben. Sie kann nicht existieren ohne transparente und zuverlässige Informationen. Pressefreiheit ist wichtig für uns alle. Darum zur Erinnerung:

Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht umfasst die Freiheit, Meinungen unangefochten zu vertreten sowie Informationen und Ideen mit allen Kommunikationsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.
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