Die 21-jährige Kadeeja Khan kämpft gegen Bodyshaming. Dafür zeigt sie ihre Akne offen – und legte sich kürzlich mit L'Oreal an.

Menschen, die ein Problem mit Akne oder anderen Hautunreinheiten haben, fühlen sich oft nicht schön. Die Bloggerin Kadeeja Khan möchte ihnen Angst nehmen und das Gefühl vermitteln: Du bist es doch.

Dafür zeigt sie ihre Akne offen auf ihrem Instagram-Account. Auf ihren Fotos ist sie oft ungeschminkt, in kurzen Videos gibt sie Tipps, wie sich die Hauterkrankung behandeln lässt und gibt Hilfestellungen, um mit negativen Reaktionen umzugehen. Fast immer schreibt sie ermutigende Worte zu ihren Postings, wie zum Beispiel: "Ich schäme mich nicht."

"Ihr solltet euch schämen"

Kürzlich bekam Kadeeja eine Absage für die Zusammenarbeit mit dem Kosmetikunternehmen L'Oreal. Wortwörtlich teilte ihr das Unternehmen mit: "L'Oreal kann nicht mit Menschen zusammenarbeiten, die Hautprobleme haben."

Für Kadeeja war das wie ein Schlag ins Gesicht. Mit zwölf Jahren bekam sie schwere Akne – und genauso lange versucht sie, sich auch mit der Erkrankung schön zu fühlen und für ein Umfeld zu kämpfen, in dem sie als normal angesehen wird.

Sie musste dafür schon viel einstecken, besonders in der Schule, aber auch danach. "Die Sache mit L'Oreal hat mich fertig gemacht", schreibt sie in einem Gastbeitrag für i-D, "ich fühlte mich, als sei alles, worauf ich hingearbeitet habe, plötzlich weg."

Das Unternehmen entschuldigte sich zwar später und erklärte, der Satz sei durch ein Missverständnis mit der Marketingagentur entstanden – doch das bittere Gefühl über die kalte Absage blieb. In Kadeejas Worten: "Ich habe mich gefühlt wie Scheiße."

Doch dann zog sie selbst sich wieder hoch. Sie sagte sich: "Weißt du was? Du lässt nicht zu, dass dich das bricht. Du wirst genauso weitermachen wie bisher und genau das tun, was du tust." Zudem entschied sie, das Statement, das sie von L'Oreal erhielt, sichtbar zu machen.

Sie veröffentlichte einen Screenshot der Mail und schrieb dazu: "Wir sollten in einer vorwärtsgewandten Gesellschaft leben, die nicht nur alle Variationen des Lebens akzeptiert, sondern Menschen mit jedem Hintergrund, jeder Religion, jeder Ethnie und jeder Erkrankung miteinschließt. Ihr solltet euch schämen, L'Oreal."

Kadeeja erhielt viel Zuspruch für ihr Posting. Ihr folgen inzwischen mehr als 145.000 Menschen auf Instagram. Sie spricht selbst davon, nun eine Verantwortung gegenüber diesen Menschen zu haben. Kadeeja wisse, dass ihre Arbeit einigen sehr wichtig sei, weil sie ihnen eine Möglichkeit gebe, sich nicht alleine mit ihren vermeintlichen Makeln zu fühlen. "Also werde ich weitermachen und diese positive Botschaft verbreiten", schreibt Kadeeja. Sie ermutigt Menschen, zu ihren Hautunreinheiten zu stehen.

Aus ihrer Auseinandersetzung mit L'Oreal zieht Kadeeja diesen Ratschlag: "Wenn dir eine Marke sagt, du seist nicht schön, erinnere dich selbst daran, dass du es bist. Zum einen Ohr rein, zum anderen raus." Die Situation habe ihr gezeigt, dass wir nicht zulassen dürften, dass uns bei der Verwirklichung unserer Träume etwas im Weg stehe – selbst dann nicht, wenn es sich dabei um ein millionenschweren Kosmetikkonzern handelt.