Unter dem Motto "Vereint und füreinander da" zeichnet Frank-Walter Steinmeier 15 Personen mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Der Verdienstorden gilt als höchste deutsche Auszeichnung und wird regelmäßig an Personen vergeben, die in Wirtschaft, Politik, Kultur oder einem Ehrenamt besondere Leistungen erbracht haben.

Das diesjährige Motto stehe für die "außerordentlichen Leistungen, mit denen sich die sieben Frauen und acht Männer verdient gemacht haben", erklärt der Bundespräsident auf seiner Webseite. Die ausgezeichneten Personen würden helfen, die Corona-Pandemie zu bewältigen, förderten das Zusammenwachsen von Ost und West und trügen dazu bei, Vorurteile in unserer Gesellschaft abzubauen, heißt es dort weiter.

Steinmeier verleiht die Orden am 1. Oktober, zwei Tage vor dem Tag der Deutschen Einheit, im Schloss Bellevue. Neben dem Virologen Christian Drosten, der in den letzten Wochen und Monaten mit seiner Berichterstattung zur Corona-Pandemie in den Mittelpunkt gerückt war, finden sich auch Namen wie der der Notärztin Lisa Federle, des Pianisten Igor Levit und des ehemaligen Fußballspielers Thomas Hitzelsperger auf der Liste. Drei der Menschen, die für ihre wichtigen Leistungen ausgezeichnet werden, aber weniger Aufmerksamkeit bekommen, stellen wir hier näher vor.

Hannah Kiesbye aus Hamburg

Hannah Kiesbye macht sich für die Sichtbarkeit und Teilhabe von Menschen mit Behinderung stark. Weil ihr die Bezeichnung "Schwerbehindertenausweis" nicht gefiel, beschloss die damals 14-Jährige kurzerhand, ihn zu "Schwer-in-Ordnung-Ausweis" zu ändern und trat damit eine bundesweite Debatte über die Betitelung los. Die Hülle mit dem neuen Ausweisnamen, die sie anfertigte, wurde inzwischen von mehreren Bundesländern übernommen.

Dr. Mai Thi Nguyen-Kim aus Hessen

Sei es in ihrer eigenen Show auf YouTube, in ihrem Podcast oder beim WDR, Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim bricht für ihre Zuschauer*innen und Zuhörer*innen komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge herunter. Die promovierte Chemikerin schafft es, jeden noch so drögen Kontext klar und verständlich zu vermitteln und erreicht damit ein Millionenpublikum.

Leila Younes El-Amaire aus Berlin

Leila Younes El-Amaire setzt sich für das Empowerment junger Muslim*innen ein. Sie hat den i, Slam. e.V. gegründet. Der Verein organisiert regelmäßig einen Poetryslam, bei dem junge Menschen die Chance bekommen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und sich auszuprobieren. Außerdem ist sie Mitbegründerin des Vereins JUMA – jung, muslimisch, aktiv. Das ist ein Projekt, das muslimische Jugendliche bei ihrem gesellschaftlichen Engagement unterstützt.

cp