Es sieht gruselig aus, könnte aber der Anfang von ganz großer Medizingeschichte sein: Elektroden sitzen im Gehirn, sie verbinden einen gelähmten Mann mit einem Metallarm neben seinem Bett. Er 28 Jahre alt, seit mehr als zehn Jahren gelähmt – und kann den Metallarm mit seinen Gedanken bewegen. Ertasten die Finger etwas, dann spürt er es.

Hinter dem Projekt steht die Darpa, die Defense Advanced Research Projects Agency des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Was die mit einer fühlenden Prothese will? Das können wir auch nur spekulieren. Aber der positive Nebeneffekt ist: Sie arbeiten an einer Technologie, mit der Gelähmte und Amputierte wieder Fingerspitzengefühl bekommen.

Neurowissenschaftler Justin Sanchez hat die Forschung am Wochenende beim Technology Forum der Darpa vorgestellt.

Testperson Jane zeigt darin, wie sie den Arm bewegt, Hände schüttelt – und Fistbumps verteilt. Das funktioniert, weil ein Computer ihre Gehirnaktivität in Echtzeit in Befehle für die Prothese übersetzt, erläutert Sanchez im Video.

Testperson Nathan durfte dann die nächste Generation von Prothesen ausprobieren. Und die sandte ihm dann Feedback. Er erkannte, welcher Finger angetippt wurde.

Schon im vergangenen Jahr hatten europäische Wissenschaftler im Fachmagazin Science Translational Medicine eine ähnliche Prothese vorgestellt. Der erste Proband musste die Prothese jedoch nach vier Wochen wieder abgeben, so verlangen es die regeln für klinische Studien. Ein Gefühl, dass einer erneuten Amputation gleicht.

Kennt ihr noch weitere spannende Forschungsprojekte, die es gelähmten oder amputierten Menschen eines Tages möglich machen könnte, wieder zu spüren oder sich zu bewegen? Meldet euch gern bei uns.