Vielen Menschen graust es vor Ratten. Sie sehen sie als Krankheitsüberträger, als abscheuliche Pestwesen, die mit ihren winzigen Ärmchen womöglich böse Dinge anstellen. Diane Özdamar hingegen liebt Ratten. Genauso wie alle anderen Nagetiere, vor denen sich der Mensch so oft fürchtet.

Die 32 Jahre alte Fotografin besitzt selbst ein paar Exemplare: "Als ich meine Ratten bekam, stellte ich überrascht fest, dass sie reinlich, klug und zärtlich sind. So gar nicht dreckig und bösartig, wie es einem der Mythos weismacht."

Aus diesem Grund beschloss Özdamar, herrenlose und missbrauchte Ratten zu pflegen. So lange, bis sie ein neues Zuhause für sie gefunden hat, was wegen ihres schlechten Rufs nicht immer leicht war. Daher begann die Fotografin aus Frankreich die Ratten abzulichten – und so süß wie möglich darzustellen. "Ich wollte ihre süße Persönlichkeit hervorheben, damit Leute sie eher adoptieren würden", sagt sie.

Einige der Ratten auf den Fotos gehören der Fotografin selbst, andere waren bloß auf zeitlich begrenztem Pflegeurlaub bei ihr, andere gehören Freund*innen. Fast alle gehören der Spezies Farbratte an, auch Großmaus genannt, oder, wer es ganz genau wissen möchte, Rattus norvegicus forma domestica. Tatsächlich werden sie von Haustierfreund*innen oft mit kleinen Hunden verglichen. Demnach seien sie sozial, intelligent und würden gerne kuscheln.

Bei den Fotoshootings kam keine Ratte zu Schaden. Die Fotografin brachte sie mit viel Geduld und langen Streicheleinheiten zum Posen: