Um auf die andere Seite sehen zu können, steigt man auf einen Aussichtsturm – sonst wäre die Berliner Mauer im Weg. So war das in Berlin im Jahr 1987, an der Bernauer Straße, Ecke Brunnenstraße. Nelly Rau-Häring hat es fotografiert. Hier und an vielen anderen Orten in Ost und West-Berlin von 1960 bis in die 2000er Jahre hinein.

Da war etwas, wo man nicht hinging und das wollte ich sehen.
Nelly Rau-Häring

Kinder, die 1968 in Kreuzberg spielen. Ein Bild von Erich Honecker im Schaufenster der Oranienburger Straße, 1986. Fußballfans jubeln im Berliner Olympiastation, ein Sonnenuntergang am Potsdamer Platz, 1994. Nelly Rau-Häring war dabei und machte Fotos. Durch Rau-Härings Augen erleben wir Zeitgeschehen.

Dabei geht es "nicht um eine historische Betrachtung, sondern um das Persönliche, das sich im Gesellschaftlichen zeigt", heißt es in der Ankündigung einer Ausstellung, die die Arbeiten der Fotografin zeigt. "Da war etwas, wo man nicht hinging und das wollte ich sehen", beschreibt die 72-jährige Künstlerin ihre Motivation.

Die Fotografien von Nelly Rau-Häring sind ab dem 8. November in der Ausstellung OST/WEST Berlin in der Galerie f³ – freiraum für fotografie in Berlin zu sehen. Am 7. November wird die Ausstellung in Anwesenheit der Fotografin eröffnet.

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