Menschen die sporteln, posieren nicht. Für sie gilt, den Körper zu fordern und persönliche Bestleistungen zu erreichen. Stück für Stück eine Steigerung. Eine Länge mehr, einen Kilometer weiter, einen Zentimeter höher. Sie schwitzen. Sie verdrehen, biegen und dehnen ihre angestrengten Körper. Sie verzerren ihre Gesichter. Man könnte meinen, dass sie bei all dieser Mühe nicht gerade die schönsten Fotomotive hergeben.

Die Teilnehmer*innen des diesjährigen Siena International Photo Awards beweisen, dass das Gegenteil wahr ist. In einer der insgesamt zehn Kategorien prämiert eine Jury die besten Fotos von Menschen während einer sportlichen Aktivität. Da sind unter anderem Sportler*innen zu sehen, die tennisspielen, speedskaten, skifliegen oder turmspringen. Wahrscheinlich wissen sie nicht, dass sie in diesem Moment größter körperlicher Anstrengung fotografiert werden. Trotzdem stellen sie das Zentrum eines beeindruckend ästhetischen Fotos dar.

Der schönste Stabhochsprung des Jahres

Insgesamt wurden bei dem diesjährigen Wettbewerb mehr als 48.000 Fotos von Amateur- und Hobbyfotograf*innen aus 156 Ländern eingereicht. Laut eigenen Angaben ist die internationale Beteiligung eine der weltweit höchsten. Der Gewinner der Kategorie Sports in Action heißt diesmal Pedro Luis Ajuriaguerra Saiz. Der 44-Jährige aus Bilbao in Spanien brachte sich die Kunst des Fotografierens vor sieben Jahren selbst bei. Sein Foto zeigt die Reflexion eines Stabhochspringers bei seinem letzten Sprung zum Sieg.

Den zweiten Platz belegt Luis Henry Agudelo Cano aus Kolumbien. Er fotografierte Andy Cartagena, einen spanische Rejoneador – so nennt man einen Stierkämpfer zu Pferd –, der in der Stierkampfarena Plaza de Toros La Macarena in Medellín, Kolumbien während des Kampfes von einem Stier überrannt wird. Den dritten Platz teilen sich Alex Livesey aus Großbritannien und Dean Mouhtaropoulos aus den Niederlanden.

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