Wukchumni ist eine Sprache des Volkes der Yokuts, die Ureinwohner Nordamerikas sind. Vor 3000 Jahren gab es 50.000 Yokuts. Heute, nach europäischer Kolonialisierung, noch ungefähr 200. Wukchumni, eine der Sprachen dieses Volks ist vom Aussterben bedroht – Marie Wilcox ist der letzte noch lebende Mensch, der sie beherrscht.

Wie viele andere indigene Völker auch, haben die Yokuts ihre Sprache nie aufgeschrieben. Auch wenn eine Handvoll Linguisten die Grammatik der Sprache bereits dokumentierten, ist das Wörterbuch von Wilcox das umfangreichste ihrer Art. Mit ihrem Enkelsohn fertigte sie außerdem Audioaufnahmen an, in denen sie auch Erzählungen der Yokuts vorliest.

[Außerdem auf ze.tt – Sorbisch, eine Sprache in Deutschland, die ebenfalls vom Aussterben bedroht ist.]

Die Arbeit am Wörterbuch ist beendet, aber Wilcox macht trotzdem weiter: Zusammen mit ihrer Tochter gibt sie anderen Mitgliedern der Yokuts Unterricht. Leider geht der oft kaum über die Vermittlung von Grundwortschatz hinaus. Außerdem reist Wilcox durch Nordamerika, um andere Ur-Völker Nordamerikas bei der Erhaltung ihrer Sprache und Kultur zu unterstützen.

In einer kurzen, rührenden Dokumentation erzählt Wilcox über ihre Sorge, dass Wukchumi aussterben wird: "Ich bin unsicher über meine Sprache und darüber, wer sie am Leben halten will. Niemand scheint sie wirklich lernen zu wollen. Es ist seltsam, dass ich die Letzte bin, die Wukchumi spricht. Bald werde ich einfach nicht mehr da sein, und dann..."