Michelle Elman ist 24, lebt in London und arbeitet als Lifecoachin mit Fokus auf positive Körpergefühle. Ihr Job ist mit ihrer eigenen Geschichte verwoben, denn Michelle trägt die Narben eines lebenslangen Krankheitsverlaufs mit sich.

Die erste Operation – aufgrund eines Hirntumors, kaputten Darmfunktionen, Zysten und zu viel Flüssigkeit im Gehirn – hatte Michelle noch vor ihrem ersten Geburtstag, die letzte etwas früher in diesem Jahr. Die vielen Krankenhausgänge und sichtbaren Narben im Bauchbereich haben sie jedoch nicht entmutigt. Im Gegenteil. Auf Instagram zeigt sie diese für ihr Projekt Scarred Not Scared, zu Deutsch etwa Vernarbt aber nicht verängstigt, offen.

Nicht nur sie selbst verarbeitet ihre Lebensgeschichte dort. Sie ermutigt andere Frauen, es ihr gleichzutun und teilt Bilder von ihren gezeichneten Körpern. Immer schreibt sie ausführlich deren Geschichte dazu, teilt empowernde Zitate. Damit erreicht sie täglich mittlerweile rund 86.000 Menschen.

Eine Botschaft an all die, die sich unwohl fühlen

"Ich denke, wenn wir mehr Fotos von vernarbten Körpern zeigen, nehmen wir damit ironischerweise den Fokus von den Narben. Weil die Narbe dann normalisiert wird und wir viel mehr über die wichtige Geschichte dahinter sprechen können", sagte Michelle dem Magazin Mic. Sie selbst konnte die Kraft und den Mut für ihr Projekt nur deshalb aufbauen, weil sie die Reise der Selbstakzeptanz schon hinter sich hat.

"Ich war in der Position, ein gutes Körperbewusstsein zu haben, bevor ich meinen Instagram-Account gestartet habe", sagt sie. "Den Account hätte ich nicht starten können und mich so verletzlich zeigen, wenn ich nicht sicher und selbstbewusst in meinem Auftreten wäre. Dieses innere Vertrauen ermöglicht mir, mich nicht von negativen Kommentaren beeinflussen zu lassen."

Michelle will mit ihrem Projekt den Menschen ermöglichen, die sich nicht wohl in ihrer Haut fühlen, aus den negativen Gedanken ausbrechen. Bei allem, was sie tut, schwingt deshalb diese Botschaft mit: Du bist schön, mit all deinen Narben.