Sie will die Frau sein, die am schnellsten alle 196 Länder der Welt durchreist hat. Und sie ist nah dran: Cassandra De Pecol hat schon 180 Länder hinter sich. In nur 15 Monaten. Sie nahm sich dafür 254 Flüge. Ihr Trip kostete sie bisher 198.000 US-Dollar. Euch ist schwindlig? Uns auch.

Sie nennt ihr Vorhaben "Expedition 196". An Bord hat die 27-Jährige einige Sponsoren, die sie finanziell unterstützen, wie Dailymail berichtet. Über Instagram kann jeder ihren Fortschritt verfolgen. Das erste Land, das sie im Juli 2015 besuchte, war Palau, ein Inselstaat im Pazifischen Ozean. Ins nächste Land, Samoa, reiste sie ganze vier Tage lang. Sie hatte vier Zwischenstops in drei weiteren Ländern: Japan, Australien und Neuseeland.

Ihr Trip führte sie in einem Affenzahn durch Tonga, Vanuatu, Saudi Arabien, Portugal, die Schweiz, Slowenien, Deutschland, Bosnien, Kroatien, Russland, Island, Grenada, Bhutan und Bahrein. Ihr kommt nicht mehr mit? Nicht so schlimm. Sie selbst vermutlich auch nicht. Die US-Amerikanerin aus Washington sagt, sie träumte schon seit sie ein Kind ist davon, jedes Land zu bereisen und "jede Kultur, jede Landschaft und jede Religion" der Erde kennen zu lernen. Doch wird sie dazu bei ihrem Vorhaben bisher wohl keine Gelegenheit gehabt haben: Es muss ja besonders schnell gehen. Ein Ziel ist es nämlich, einen Platz im Guinness Buch der Rekorde zu bekommen. Zwischendrin musste sie immer wieder in die USA zurückkehren, um ihre Visa zu erneuern.

Als Friedensbotschafterin für das "Institute of Peace Through Tourism and Skal International" ist es Teil ihrer Reise, Tourismus-Studierende zu treffen, mit denen sie über nachhaltigen Tourismus spricht. Zusätzlich trifft sie Wissenschaftler und Abenteurer und sammelt Wasserproben, die dann auf Plastikteilchen geprüft werden.

Ein Kamerateam begleitet Cassandra, es entsteht eine Dokumentation über sie. Sie bewirbt auf ihrer Reise Luxus-Hotels, die sie dafür unterstützen.

Auf Reisen erlebt Cassandra die positiven und negativen Seiten des Reisens als Solo-Frau, wie sie erzählt: "Es war großartig, Studenten und Würdenträger zu treffen und auf meinen eigenen Pfaden die Orte zu entdecken. Das waren Orte, die vorher noch niemand, den ich kenne, gesehen hat. Ich liebe auch lange Busreisen." Tiefs hatte sie während den Flügen, an den Flughäfen oder an Orten, die nicht sicher genug dafür waren, eine Runde Joggen zu gehen. "Ich wurde in manchen Situationen auch belästigt. Männer in der selben Situation hätten das nicht erlebt."

"Einige denken, sie stünden über mir, weil ich eine Frau bin. Sie denken dann, ich wäre naiv, wenn es etwa um Geld geht. Aber ich toleriere diese Ungleichheiten nicht länger. Wenn ich belästigt werde, sage ich, wie ich mich fühle, und bin raus."

Cassandra hat noch 16 Länder vor sich.