Die in Los Angeles lebende Illustratorin Tuesday Bassen hat schon für einige namhafte Unternehmen gearbeitet. Für Nike, The New Yorker, Playboy – und sogar für die Vereinten Nationen. Zara dürfte kaum mehr auf ihrer Auftraggeberliste landen, immerhin hat Bassen mit der spanischen Modekette großen Zoff. Bassen wirft dem Unternehmen vor, es habe Illustrationen von ihr kopiert und als Designs vornehmlich für Buttons und Aufnäher verwendet.Ein Jahr habe sie das Spiel beobachtet, bis sie einen Anwalt einschaltete, berichtet sie im ersten Instagram-Post zu diesem Thema. Die Modekette wiegelte den Anwalt jedoch ab. Die Schöpfungshöhe von Bassens Illustrationen empfand das Unternehmen als nicht hoch genug – sprich: Die Zeichnungen seien nicht einzigartig genug für einen Kopie-Vorwurf. "Sie haben gesagt, ich hätte keine Basis, weil ich eine Indie-Künstlerin sei und sie ein großes Unternehmen und dass mich nicht genug Leute kennen würden, als dass es von Bedeutung wäre", schrieb Bassen.

Pech für Zara: Ein paar Leute kennen Tuesday Bassen sehr wohl. Die Illustratorin hatte zum Zeitpunkt ihres Posts mehr als 100.000 Follower auf Instagram, jetzt sind es mehr als 150.000. Sie begannen, Bassens Botschaft zu teilen – was Medien und andere Indie-Künstler*innen auf die Geschichte aufmerksam machte.

Zara teilte schließlich Buzzfeed mit, dass sämtliche Artikel mit den möglichen Bassen-Kopien aus dem Shop entfernt würden. Anwälte würden die Angelegenheit klären. Doch die Sache geht offenbar erst richtig los: Am Wochenende startete Bassen gemeinsam mit ihrem Kollegen Adam J. Kurtz die Seite Shop Art Theft, um sämtliche Kopien von Zara aufzulisten. "Nachdem ich von dem Kunstdiebstahl und Zaras Mobbing-Taktik berichtete, haben sich viele andere Künstler gemeldet, von denen Zara gestohlen hat", schreibt Bassen. Inzwischen werfen mehr als 20 Designer*innen, Künstler*innen und Labels dem spanischen Modelabel ebenfalls Diebstahl vor. Auf der Seite soll nun ein Archiv der gestohlenen Designs entstehen.